Die französische Regierung wird ihre Wachstumsziele 2014 nach Auffassung des Statistikamts nicht erreichen. Das Bruttoinlandsprodukt werde in diesem Jahr 0,7 Prozent zulegen und nicht wie von der Regierung angepeilt 1,0 Prozent, teilte die Behörde Insee mit. Grund sei die Stagnation, die die Konjunktur im ersten Quartal erfahren habe.
Vor allem ein erwarteter Rückgang bei den Käufen neuer Eigenheime werde sich belastend auswirken. Das Finanzministerium erklärte, es werde dennoch an seiner Wachstumsprognose festhalten, da die Unternehmen erst langsam erkennen würden, wie sie von Steuererleichterungen profitierten.
Dennoch dürfte Präsident Francois Hollande weiter unter Druck geraten. Seiner Regierung ist es bisher nicht gelungen, der Wirtschaft wieder ordentlich auf die Sprünge zu helfen. Frankreich macht unter anderem eine Arbeitslosigkeit auf Rekordniveau zu schaffen, was die öffentlichen Kassen belastet. Die Regierung dringt angesichts der Konjunkturlage auf eine flexiblere Interpretation des europäischen Stabilitäts- und Wachstumspakts, stößt dabei aber auf Widerstand, unter anderem in Deutschland.