Steigender Druck auf Griechenland wegen Sparkurs

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Kurz vor einer weiteren Umschuldung Griechenlands steigt der Druck auf die Regierung in Athen. Alle drei wichtigen Ratingagenturen drohten mit einer schlechteren Bewertung griechischer Staatsanleihen, sollte es dem Euro-Staat nicht gelingen, seine Sparpläne konsequent umzusetzen. Ersten Einschätzungen zufolge reicht der angekündigte Kurs nicht aus, um das rekordhohe Defizit zügig zu reduzieren.

Der Chef der deutschen Finanzagentur, Carl Heinz Daube, warnte vor einem Auseinanderbrechen der Euro-Zone, sollte ein Mitglied bankrott gehen. Die derzeit geplanten Maßnahmen drosseln den Fehlbetrag um 1,5 bis 2 %, wie ein Vertreter des Finanzministeriums in Athen unter Berufung auf die Kontrolleure sagte. Die Pläne der Regierung sehen aber vor, das Haushaltsdefizit um 4 Prozentpunkte zu kappen.

Sollten zusätzliche Sparanstrengungen nötig sein, würden diese nach dem Besuch von EU-Wirtschaftskommissar Olli Rehn in der kommenden Woche bekanntgegeben, hieß es im Ministerium weiter.

Vertreter der EU-Kommission, der EZB und des Internationalen Währungsfonds überwachen in Griechenland die Fortschritte bei den Sparbemühungen, bevor die Regierung Mitte März vor der EU-Kommission Stellung nehmen muss. Rehn erwartet am Freitag einen ersten Bericht der Kontrolleure.

Die Feuerprobe steht der Regierung in Athen im April und Mai bevor, wenn Anleihen im Volumen von 20 Mrd. Euro auslaufen und neu finanziert werden müssen. Insgesamt liegt der Kapitalbedarf in diesem Jahr bei etwa 53 Mrd. Euro.

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Dabei dürften auf Griechenland deutlich höhere Zinsen zukommen: Der Risikoaufschlag für zehnjährige Staatsanleihen des südosteuropäischen Landes lag am Donnerstag bei 3,5 Prozentpunkten verglichen mit entsprechenden deutschen Anleihen, die Rendite bei 6,6 %.

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