Energiekosten

Strompreise: Heftige Kritik an EVN

Teilen

Preissenkung für Großkunden - Wenigverbraucher müssen künftig mehr zahlen.

Nach der Arbeiterkammer NÖ (AKNÖ) am Vortag hat am Mittwoch auch der Pensionistenverband die Erhöhung des Stromgrundpreises durch die EVN kritisiert. Die Anhebung von zehn auf 26,40 Euro sei "ein Skandal", findet Konsumentenschützer Harald Glatz in einer Aussendung.

Per 1. Oktober soll die Energiekomponente beim Strompreis bei EnergieAllianz-Kunden (Wien, NÖ, Burgenland) um 10 Prozent günstiger werden. Gleichzeitig wird der Grundpreis von 10 auf 26,40 Euro pro Jahr angehoben. Für Haushalte mit weniger als 1.300 kWh Jahresverbrauch bedeutet dies laut E-Control eine Preiserhöhung.

Damit würden Haushalte mit einem geringen Stromverbrauch mehr als vorher zahlen. "Und das, obwohl die Großhandelspreise um bis zur Hälfte billiger geworden sind." Glatz will eine Energiekosten-Umverteilung zulasten der Schwächsten "nicht hinnehmen". Der Pensionistenverband "wird dagegen vorgehen", kündigte er an. "Der Fall EVN untermauert leider erneut die Notwendigkeit unserer Forderungen nach einer gesetzlichen Regelung."

Die AKNÖ hatte die Grundpreiserhöhung als "extrem unsozial" bezeichnet. Durch die Preisänderung der EVN müssten künftig jene EVN-Kunden, die im Jahr nicht mehr als etwa 1.300 kWh Strom verbrauchen, mehr bezahlen. Gerade ein Unternehmen, das mehrheitlich im Eigentum des Landes Niederösterreich stehe, müsse für leistbare Energie für alle in Niederösterreich sorgen, so die AK.

EVN wehrt sich gegen Vorwürfe
Die EVN wehrt sich gegen die Vorwürfe.  Ein durchschnittlicher EVN-Haushaltskunde mit einem Verbrauch von 3.500 kWh erspare sich ab 1. Oktober trotz der Grundpreisanhebung rund 32 Euro pro Jahr - Haushalte mit 4.000 bis 4.500 kWh Jahresverbrauch, wie in NÖ recht häufig, würden sich sogar noch mehr ersparen, so der Konzern.
 







 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.