Stronachs Pläne nach dem Opel-Aus

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Magna ist heuer in die roten Zahlen gerutscht. Ohne Opel braucht es jetzt andere Rezepte gegen die Krise - etwa Investitionen in neue Technologien.

Nach dem geplatzten Opel-Deal ist Frank Stronachs Magna-Konzern wieder auf sein Kerngeschäft als Zulieferer zurückgeworfen. Analysten bewerten es zwar als positiv, dass Magna das Risiko der Opel-Sanierung nun los ist. Aber: Mit Opel hat das Unternehmen auch die Chance verloren, sich außerhalb der Zulieferbranche ein anderes Standbein aufzubauen.

Nach hohem Halbjahresverlust wieder schwarze Zahlen

Denn mitgezogen von der allgemeinen Krise der Autoindustrie leidet Magna heuer schwer unter Auftragseinbrüchen. Die Mitarbeiter wurden zu freiwilligem teilweisen Gehaltsverzicht aufgerufen, Tausende sind in Kurzarbeit.

Allerdings zeichnet sich mittlerweile eine Trendwende ab: Im dritten Quartal wurde ein Überschuss von 51 Mio. Dollar erreicht - gegenüber einem Minus von 215 Mio. Dollar im Vorjahreszeitraum. Von Jänner bis Juni dieses Jahres hatte der Konzern noch einen Verlust von 405 Mio. Dollar verbucht. Der Umsatz schrumpfte im dritten Vierteljahr um 16 % auf rund 4,7 Mrd. Dollar.

Magna macht einen großen Teil seines Geschäfts mit kränkelnden Autoriesen wie General Motors sowie Chrysler und bekam den Abschwung auf den weltweiten Automärkten zu spüren.

Branche im Umbruch

Das Magna-Steyr-Werk in Graz beispielsweise hat eine Kapazität von rund 250.000 Autos im Jahr - heuer werden um einiges unter 100.000 vom Band rollen. Dass die Auftragslage bei der Fertigung ganzer Fahrzeuge sich bald erholt, ist nicht zu erwarten. Zwar fällt für Magna-Kunden, die wegen des Opel-Deals Aufträge abziehen wollten, dieses Argument nun weg. Aber die meisten Autobauer haben Probleme mit der Auslastung ihrer eigenen Werke, werden also in nächster Zeit weniger Aufträge extern vergeben.

Für die Zulieferung von Komponenten gilt das nicht. Hier ist Magna in vielen Bereichen Technologieführer, auch bei Zukunftsthemen wie etwa Batterien für Elektroautos. Das Engagement für Forschung&Entwick­lung wird jetzt verstärkt.

Durch Zukäufe von kleineren und mittleren Zuliefer-Konkurrenten will Magna zudem weiter wachsen. Mit Cash-Reserven von mehr als 1 Mrd. Dollar ist einiges in der Kriegskassa.

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