Toyota taxiert Rückruf auf 1,4 Mrd. Euro

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Toyota hat die Kosten und Umsatzeinbußen in Folge seiner massiven Rückrufaktion auf rund 1,4 Mrd. Euro taxiert, den Ausblick für das laufende Geschäftsjahr aber dennoch angehoben. Wie der japanische Autobauer am Donnerstag bei Vorlage seiner jüngsten Geschäftszahlen bekanntgab, sind Kosten in dieser Größenordnung in der Prognose berücksichtigt.

Von der aktuellen Rückrufaktion abgesehen, lief das eigentliche Geschäft des Weltmarktführers im abgelaufenen dritten Quartal wieder besser: Toyota rechnet nun für das Gesamtjahr bis März nur noch mit einem operativen Verlust von umgerechnet 158 Mio. Euro statt wie bisher mit 2,7 Mrd. Euro.

Wie teuer das Rückrufdebakel, das sich seit Mitte Jänner mehr und mehr abzeichnet, Toyota wirklich zu stehen kommen wird, dürfte zum heutigen Tag allerdings unklar sein. Toyota musste mehr als acht Mio. Fahrzeuge in die Werkstätten zurückrufen, weil es Probleme mit den Gaspedalen gibt. Die Fahrzeuge beschleunigen zum Teil unbeabsichtigt. Beobachter fürchten, dass Toyotas Ruf als Hersteller von qualitativ hochwertigen Autos langfristig beschädigt werden könnte - mit verheerenden Folgen für Verkäufe und Umsatz.

In Österreich werden knapp 35.000 Autos der Marke Toyota zurückgerufen. In Deutschland ruft der Konzern knapp 216.000 Pkw in die Werkstätten. Von dem Rückruf seien acht Modelle betroffen, sagte ein Sprecherin. Für Europa hatte der japanische Konzern den Rückruf von bis zu 1,8 Mio. Fahrzeugen angekündigt. Der erfolgsverwöhnte Autobauer wird auch wegen der nur langsamen Problemsuche kritisiert.

Toyota versucht nun, seine US-Händler im Rückruf-Debakel bei Laune zu halten. Der Konzern kündigte seinen Geschäftspartner an, ihnen Schecks zu schicken. Je nach Größe des Händlers fließen 7.500 bis 75.000 Dollar wie US-Medien am Mittwoch berichteten. Toyota hofft, dass das Geld letztlich den Kunden zugutekommt, etwa über verlängerte Servicezeiten.

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