Auflagen nicht erfüllt?

Troika sagt Besuch in Griechenland ab

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Auszahlung weiterer Hilfstranche könnte sich verzögern.

Die Finanzinspektoren von Europäischer Union (EU) und Internationalem Währungsfonds (IWF) haben offenbar einen für kommende Woche geplanten Besuch in Griechenland abgesagt. Das Land habe seine Verpflichtungen nicht erfüllt, hieß es am Freitag aus Euro-Zonen-Kreisen zur Begründung. Damit könnte sich auch die Auszahlung einer weiteren Hilfstranche für das hoch verschuldete Euroland verzögern.

Die Finanzminister der Euro-Staaten kommen am 9. Dezember zusammen, um über die Freigabe der Mittel zu entscheiden. Das griechische Finanzministerium teilte indes mit, dass es immer noch mit seinen internationalen Kapitalgebern über das Datum des Besuchs verhandle.

Druck auf Griechenland wird erhöht

Die Verschiebung der Reise könnte eine Taktik der Troika aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und IWF sein, um den Druck auf das krisengeschüttelte Mittelmeerland zu erhöhen. Die Gläubiger besuchen Griechenland regelmäßig, um die unter dem milliardenschweren Rettungspaket vereinbarten Reformen zu kontrollieren.

Ein positiver Troika-Bericht ist Voraussetzung für die Auszahlung neuer Milliarden-Hilfen. Athen sollte nach ursprünglicher Planung von der Troika bis Jahresende 5,9 Milliarden Euro erhalten.

Eurogruppen-Chef warnt: "Finanzminister verlieren Geduld mit Griechenland"

Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem hatte Griechenland erst kürzlich gewarnt, dass viele Finanzminister der Euro-Zone allmählich die Geduld verlören.

Die Troika ringt schon seit Wochen mit der Regierung in Athen um die Sparziele für das kommende Jahr und weitere Strukturreformen. Griechenland wird bereits seit 2010 mit zwei Hilfspaketen von insgesamt 240 Milliarden Euro an Krediten gestützt.

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