Ukraine-Krise trifft französischen Ölkonzern Total

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Der französische Ölriese Total bekommt die Folgen der Ukraine-Krise zu spüren und muss mit erheblichen Auswirkungen der härteren EU-Wirtschaftssanktionen gegen Russland rechnen. Als einer der wichtigsten ausländischen Investoren in Russland sieht der Konzern seine Partnerschaft mit dem zweitgrößten russischen Gasförderer Novatek bereits beeinträchtigt.

Der Kauf weiterer Novatek-Aktien sei an dem Tag gestoppt worden, an dem die malaysische Passagiermaschine mit fast 300 Menschen an Bord über der Ostukraine abstürzte. Grund seien "all die Unsicherheiten, zu denen der Vorfall führen kann", sagte Finanzvorstand Patrick de La Chevardiere am Mittwoch.

Es sei aber noch zu früh, um die Auswirkungen der Sanktionen gegen Russland auf das Total-Geschäft abzuschätzen. "Wenn diese Strafmaßnahmen es uns verbieten, dort zu arbeiten, werden wir gezwungen sein, die Arbeit einzustellen", sagte de La Chevardiere. An der Börse herrschte Pessimismus: Total-Aktien gaben zeitweise um rund drei Prozent nach. Grund war allerdings auch ein Gewinnrückgang des Unternehmens im vergangenen Vierteljahr.

Im zweiten Quartal ging die Öl- und Gasproduktion von Total um zehn Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurück. Als Gründe nannte der Konzern unter anderem umfassende Wartungsarbeiten in der Nordsee, in Nigeria und Thailand sowie die Verschlechterung der Sicherheitslage in Libyen. Deshalb sei auch der bereinigte Nettogewinn um zwölf Prozent auf 3,15 Mrd. Euro gesunken.

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