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Polytechnik wird nach Pleite fortgeführt

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Im Insolvenzverfahren des Biomassekraftwerke-Herstellers Polytechnik mit Sitz in Weissenbach an der Triesting in Niederösterreich konnte der Fortbetrieb laut KSV durch einen Investor finanziert werden.

Von 66,7 Mio. Euro an Forderungen wurden bisher 51,8 Mio. von der Masseverwalterin anerkannt. Damit handle es sich um "das bisher größte österreichische Insolvenzverfahren des Jahres 2022", teilte der KSV nach einer Tagsatzung am Dienstag am Landesgericht Wiener Neustadt mit.

Bisher haben der Aussendung zufolge 346 Gläubiger und 108 Dienstnehmer Ansprüche geltend gemacht, hieß es nach der Prüfungs-und Berichtstagsatzung. Zum der Eröffnung des Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung am 31. Jänner waren den Angaben zufolge 109 Mitarbeiter beschäftigt. Derzeit wird der Betrieb laut KSV mit 101 Dienstnehmern fortgeführt.

Die Polytechnik Luft- und Feuerungstechnik GmbH aus dem Bezirk Baden ist einer der weltweit führenden Anbieter von Biomasseverbrennungsanlagen zur CO2-neutralen Energieerzeugung. Ein Teil der rund 40 anhängigen Projekte "kann dank des Investors und der Kooperationsbereitschaft der Vertragspartner fortgeführt werden", teilte der KSV mit. Klares Ziel sei die Entschuldung durch einen Sanierungsplan und die dauerhafte Fortführung des Unternehmens.

Als Insolvenzgründe wurden massiver Umsatzausfall und erhebliche Mehrkosten - auch aufgrund der Pandemie - genannt. Über den Sanierungsplan soll bei einer Tagsatzung am 26. April entschieden werden. Gläubigern wird eine Quote von 20 Prozent angeboten. "Wir werden dann eine Empfehlung zur Annahme eines Sanierungsplans geben können, wenn dieser der Vermögenslage und der Leistungsfähigkeit des Unternehmens entspricht", sagte Insolvenzexperte Alexander Klikovits vom Kreditschutzverband von 1870.

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