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Steyr Automotive setzt Kooperation mit russischer GAZ aus

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Wegen der derzeit herrschenden Sanktionen gegen Russland setzt der Autobauer Steyr Automotive (vormals MAN) seine Kooperation mit dem russischen Automotive-Unternehmen GAZ aus.

 "So lange gemeinsame europäische Maßnahmen einen Warenaustausch mit Russland sanktionieren, wird die Kooperation mit GAZ nicht wie geplant fortgesetzt", heißt es in einer Aussendung vom Mittwoch. Am grundlegenden Geschäftsmodell ändere das aber nichts.

Die "Produktpalette für Busse und leichte Nutzfahrzeuge der Marke Steyr" sowie das Contract Manufacturing blieben bestehen. Die Produkte würde eigenständig entwickelt und Komponenten entweder lokal oder internatonal - entsprechend den gesetzlichen Rahmenbedingungen - beschafft.

Das Unternehmen weist jedoch auf eine generelle Knappheit bei Rohstoffen und Energie durch die Beendigung der Geschäftsbeziehungen von Europa mit Russland hin. Zudem sei der gesamte MAN-Verbund von fehlenden Lieferungen von Kabelbäumen aus der Ukraine betroffen. Im Zuge dessen müsse die Fertigung diese und kommende Woche ruhen.

Im Zuge dessen müsse die Fertigung jedenfalls noch diese und kommende Woche ruhen. Wie es ab Kalenderwoche 13, also ab dem 28. März, weitergehe, sei noch offen und richte sich "nach den werksübergreifenden Planungen und dem Sourcing von MAN", heißt es in der Aussendung weiter. Weitere Aussagen dazu seien nicht möglich.

Die Entwicklung und Produktion der Fahrzeuge der schwedischen Elektro-LKW Volta Trucks laufe dagegen plangemäß. Von Sanktionen gegen Russland oder Lieferschwierigkeiten sei diese nicht betroffen.

Aktuell sind rund 2.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Standort beschäftigt (inkl. rund 150 Lehrlinge und rund 250 Leasing). Für das Werk in Steyr liegt eine Kurzarbeitsbewilligung bis Ende Juni vor.

Das ehemalige MAN-Werk in Steyr war im Vorjahr von Siegfried Wolf gekauft worden, der es als Steyr Automotive weiterführt. Wolf pflegt gute Verbindungen nach Russland und ist an Deripaskas GAZ mit 10 Prozent beteiligt. Seit 2012 war Wolf auch Aufsichtsratsvorsitzender der Europa-Tochter der Sberbank. Ende Februar - als die FMA der Sberbank Europa den Geschäftsbetrieb untersagt hatte - gab Wolf jedoch seinen Rückzug aus dem Aufsichtsrat bekannt.
 

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