Prämienvolumen +6%

Wiener Städtische weiter auf Wachstumskurs

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Das Prämienvolumen kletterte um 6% auf rund 3,6 Milliarden Euro. Der Gewinn ging etwas zurück. Lebensversicherungen sind gegen den Branchentrend gestiegen.

Die Wiener Städtische hat im vergangenen Jahr ein Prämienwachstum von sechs Prozent auf 3,6 Milliarden Euro verzeichnet. Der Gewinn vor Steuern fiel mit 318,6 Millionen Euro hingegen geringer aus als im Jahr davor mit 349,2 Mio. Euro, teilte der Versicherer am Dienstag mit. Einen Rekordwert verzeichnete die Tochter der börsennotierten Vienna Insurance Group (VIG) bei den Unwetterschäden.

Die Wiener Städtische habe rund 35 Prozent des Gruppenergebnisses erwirtschaftet, erläuterte ihr Generaldirektor Ralph Müller bei einem Pressegespräch in Wien. Am dynamischsten entwickelten sich die Prämien in der Krankenversicherung mit einem Plus von 9,9 Prozent auf 542 Mio. Euro. Die Kunden würden bei Vertragsabschluss tendenziell jünger, wobei viele Eltern für ihre Kinder Verträge abschließen würden, sagte Müller.

Lebensversicherungen gegen Branchentrend gestiegen

Die Schaden- und Unfallversicherung bleibt mit einem Prämienvolumen von 1,85 Mrd. Euro und einem Wachstum von 7,6 Prozent die gewichtigste Sparte. Entgegen dem Branchentrend sei bei der Wiener Städtischen aber auch die Lebensversicherung um 1,8 Prozent auf 1,2 Mrd. Euro gestiegen.

Die Bevölkerung nehme wahr, dass das "Pensionssystem vor Veränderungen" stehe, erklärt sich Müller das Plus bei der Lebensversicherung. Er gehe davon aus, dass dieser Bereich auch bei den Mitbewerbern künftig wieder wachsen werde. Das Verhältnis von fondsgebundenen zu klassischen Lebensversicherungen sei 2024 bei 60 zu 40 Prozent gelegen, mit einem deutlich stärkeren Wachstum bei den fondsgebundenen Verträgen.

In dem Kontext wiederholte der Versicherungschef die bekannte Forderung der Branche nach einer Stärkung der zweiten und dritten Säule im Pensionssystem - sprich einer vermehrt betrieblichen und privaten Altersvorsorge. Hier könne der Staat zum Beispiel durch ein Senken der Versicherungssteuer hinlenken.

Unwetterschäden auf Rekordhöhe

Ein weiteres Thema, das die Branche rumtreibt, sind die steigenden Unwetterschäden, bedingt durch den Klimawandel. Mit einer Schadenssumme von 227 Mio. Euro habe der Versicherer den bisherigen "Rekordwert" von 200 Mio. im Jahr 2021 übertroffen. Hier beobachte man in den vergangenen Jahren enorme Zuwächse, die sich nicht durch Inflation oder einen steigenden Wert der versicherten Gegenstände erklären ließen.

Insgesamt hat die Wiener Städtische 2024 rund 3,3 Mrd. Euro an Kunden ausbezahlt. Neben den Unwetterschäden seien auch die Leistungen in der Kfz- und Krankenversicherung deutlich gestiegen. Auch das 1. Quartal 2025 bestätige den positiven Trend bei den Prämien in allen Sparten. Für das Gesamtjahr rechne man mit einer weiterhin "stabilen Entwicklung".

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