Die Talfahrt der US-Börsen vom Vortag dürfte sich nach schwachen chinesischen Konjunkturdaten am Donnerstag mit vermindertem Tempo fortsetzen. Rund eine dreiviertel Stunde vor Handelsauftakt gab der Future auf den Dow Jones um 0,75 Prozent nach. Tags zuvor war der Leitindex an der Wall Street nach den mit Spannung erwarteten Aussagen der Fed zur weiteren Geldpolitik um 1,35 Prozent gefallen.
Nachdem US-Notenbankchef Ben Bernanke den Markt am Mittwoch im Falle weiterer, erwartungsgemäß ausfallender Konjunkturdaten auf eine Drosselung und ein mögliches baldiges Ende der ultralockeren Geldpolitik vorbereitet hatte, gab es am Donnerstag düstere Prognosen aus China. Der HSBC-Einkaufsmanagerindex, ein wichtiger Frühindikator, fiel stärker als erwartet und deutet auf einen schrumpfenden Industriesektor hin. Zudem mehren sich die Zeichen, dass die neue chinesische Regierung das Tempo des Wirtschaftswachstums drosseln will. Dazu soll den Banken offenbar der Geldhahn stärker zugedreht werden, um der Gefahr einer Kreditblase vorzubeugen.
Unternehmensseitig dagegen dürfte es ruhig bleiben. Bankenwerte wie JPMorgan, Bank of America, Morgan Stanley oder Goldman Sachs dürften weiter unter den Bernanke-Aussagen leiden. Auch die Papiere von Ölgesellschaften wie Exxon Mobile oder Chevron sollten nachgeben, denn die Ölpreise gerieten nach dem sich abzeichnenden Auslaufen der Anleihekäufe stark unter Druck.