Nach einem fehlgeschlagenen Vorstoß in das Geschäft mit Tablet-Computern nimmt der Chef der größten US-Buchhandelskette Barnes & Noble seinen Hut. William Lynch scheide mit sofortiger Wirkung aus, teilte das Unternehmen am späten Montag in New York mit. Einen Nachfolger gibt es noch nicht. Am Dienstag lag die Aktie vorbörslich 3 Prozent im Minus.
Barnes & Noble leidet unter dem Wandel hin zu elektronischen Büchern und der massiven Konkurrenz des Onlinehändlers Amazon. Mit einem eigenen Tablet-Computer unter der Marke "Nook" wagte Barnes & Noble einen Befreiungsschlag - und scheiterte. Der Umsatz schrumpfte und die Verluste stiegen zuletzt deutlich. Der Buchhändler kündigte daraufhin Ende Juni an, keine Tablets mehr bauen zu lassen.
Durch den Abgang des Firmenlenkers steht nun erneut die Frage im Raum, wie es mit Barnes & Noble weitergeht. Gründer und Verwaltungsratschef Leonard Riggio wollte zwischenzeitlich das althergebrachte Filialgeschäft zurückkaufen. An der "Nook"-Sparte mit elektronischen Büchern und Lesegeräten ist der Software-Konzern Microsoft beteiligt. Die einst zweitgrößte US-Buchhandelskette Borders war 2011 pleitegegangen.