US-Industrie erholt sich stark - Bauausgaben schwach

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Die US-Industrie hat sich zum Jahresende deutlich stärker erholt als erwartet. Der an den Finanzmärkten viel beachtete Konjunkturindex der US-Einkaufsmanager stieg auf 55,9 von 53,6 Punkten im Vormonat. Experten hatten nur mit einem Anstieg auf 54,3 Punkte gerechnet. "Dies belegt, dass die Erholung auf gutem Weg ist", sagte Torsten Slok von der Deutschen Bank in New York.

Einige Experten gehen nun davon aus, dass die Fed ihre Leitzinsen mittelfristig stärker anheben könnte als bisher geplant. Andere Analysten hingegen erwarten, dass die Fed die Zinsen für einen längeren Zeitraum auf extrem niedrigerem Niveau bleiben.

Bei Anlegern sorgten die Daten für Optimismus: Der US-Aktienindex Dow-Jones der Standardwerte stieg in der ersten Handelsstunde um mehr als ein Prozent auf 10.570 Punkte. Auch der Frankfurter Leitindex Dax legte nach den US-Daten zu und erreichte mit 6.026 Punkten ein 15-Monatshoch.

Die Industrie-Firmen zogen im Dezember mehr Aufträge an Land als im November, fuhren ihre Produktion nach oben und stellten unterm Strich wieder Mitarbeiter ein, wie die ISM-Umfrage unter rund 350 Firmen ergab. Es habe Verbesserungen in allen Bereichen gegeben, betonte Analyst David Sloan von 4Cast Ltd. "Die US-Industrie geht offensichtlich mit einigem Schwung ins neue Jahr", sagte Heinrich Bayer von der Postbank.

Vom US-Immobilienmarkt hingegen kamen keine positiven Signale: Die Bauausgaben sanken im November auf das tiefste Niveau seit mehr als 6 Jahren. Das US-Handelsministerium meldete ein Minus zum Vormonat von 0,6 % auf 900 Mrd. Dollar. Von Reuters befragte Analysten hatten für November im Schnitt mit einem Minus von 0,4 % gerechnet.

Die Ausgaben der privaten Häuslebauer gingen um 1,6 % zurück, dies war der stärkste Rückgang seit Juni. Die Ausgaben fielen hier auf den niedrigsten Stand seit August 1999.

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