Venedig fürchtet steigenden Meeresspiegel

Teilen

Venedig droht wegen des Treibhauseffekts der Untergang. Dies geht aus einer Studie von Laura Carbognin hervor, einer Forscherin am Institut für Meereswissenschaften des italienischen Forschungsinstituts CNR. Das als geniales Mittel gegen den steigenden Meeresspiegel gepriesene Schleusensystem "MOSE", an dem seit einigen Jahren gearbeitet ist, dürfte nicht genügen, um die weltberühmte Stadt zu retten, meinte Carbognin.

Die 120 Inseln der Lagune versinken jährlich um mindestens drei Millimeter. Der Anstieg des Wasserspiegels durch den Treibhauseffekt könnte bis zum Jahr 2100 zu Überschwemmungen führen. Bis Ende dieses Jahrhunderts könnte der Wasserpegel in Venedig um 23 bis 53 Zentimeter steigen, geht aus der Studie hervor.

Das sogenannte MOSE-Projekt mit 78 riesigen mobilen Deich-Modulen, die den Eingang der Lagune von Venedig bei drohendem Hochwasser versperren sollen, ist umstritten. Umweltaktivisten behaupten, es sei für das Öko-System äußerst bedrohlich.

Laut den Umweltschützern wird es aufgrund der weltweiten Klimaveränderung künftig in Venedig weit häufiger Hochwasser geben, als es die Ingenieure des MOSE-Projekts einkalkulieren. In Hochwassermonaten wäre die Stadt somit fast ständig vom Frischwasser abgeschnitten und könnte sich schnell in eine Kloake verwandeln.

Die Idee zu dem mobilen Deichsystem entstand bereits in den 60er Jahren, nachdem 1966 eine Flut katastrophale Schäden in der Stadt verursacht hatte. Nach weiteren schweren Überschwemmungen erklärte die Regierung in Rom die Rettung Venedigs zu einer Angelegenheit von nationalem Interesse.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.