Der heimische Energiekonzern Verbund schließt aus Kostengründen fünf Kraftwerke. Temporär stillgelegt werden das Gas-Kombikraftwerk Mellach (Steiermark) und die französischen Gas-Kombikraftwerke in Pont-sur-Sambre und Toul. "Das Steinkohlekraftwerk Mellach bleibt zur Fernwärmeversorgung der Stadt Graz weiter in Betrieb", teilte der Verbund am Mittwochmorgen ad hoc mit.
Das Steinkohlekraftwerks Dürnrohr (NÖ) und das ölbefeuerte Fernheizkraftwerks Neudorf/Werndorf II (Steiermark) werden endgültig geschlossen.
Als Gründe führt der Verbund die "massiven Verwerfungen am europäischen Elektrizitätsmarkt" und den "sektorweiten Wirtschaftlichkeitsdruck" an. Das Unternehmen habe in den letzten Monaten "alle Optionen zur Optimierung des gesamten thermischen Kraftwerksportfolios intensiv geprüft". Die Schließungen sollen laut Verbund in den Folgejahren zu einer "dauerhaften wirtschaftlichen Verbesserung" führen.
Die Schließung von Verbund-Kraftwerken kam für Analysten wenig überraschend. Die Debatte zu Mellach und den französischen Gas-Kombikraftwerken in Pont-sur-Sambre und Toul habe es ja schon lange gegeben, sagte der Erste-Analyst Thomas Unger zur APA.
Das endgültige Aus für das Verbund-Steinkohlekraftwerk Dürnrohr (NÖ) und das ölbefeuerte Fernheizkraftwerk Neudorf/Werndorf II (Steiermark) ist für Unger aber ein "neues Element". Auswirkungen der Schließungen auf das Verbund-Ergebnis seien derzeit noch nicht abschätzbar.