Verkauf der Constantia Privatbank ist perfekt

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Nach mehrfachen vergeblichen Anläufen ist der Verkauf der Constantia Privatbank (CPB) am späten Donnerstagabend perfekt gemacht worden. Die Aufsichtsräte haben sich für das Angebot des Konsortiums um den Unternehmenssanierer Erhard Grossnigg entschieden. Er war in der letzten Runde der Favorit der Großbanken.

Formal wollen die Verkäufer den Deal erst bekannt geben, wenn das Finanzministerium heute seinen Sanktus zum Zuschlag gegeben hat, der wegen der im Herbst 2008 gewährten Bundesgarantie notwendig ist. Dann stehen noch diverse weitere Behörden-Genehmigungen aus. Gekauft wird eine um Altlasten und Klagsrisiken bereinigte (abgespaltete) kleine Vermögensverwaltungsbank. Damit dürfte der Deal laut informierten Kreisen erst im Jänner oder Februar 2010 abgeschlossen sein.

RZB-Chef Walter Rothensteiner ist froh, dass das Kapitel nun erledigt ist. Die RZB war eine der federführende unter den fünf Banken, die Mitte Oktober 2008 die Constantia-Bank auf Wunsch des damaligen Finanzministers auffangen mussten. Dass der Fall Constantia als Blaupause für einen Branchenkraftakt für die Hypo Alpe Adria herhalten könnte, schloss Rothensteiner strikt aus. "Mit Sicherheit nicht. Die Dinge dort sind eine Hausnummer größer. Das würden wir nicht schaffen".

Dem Vernehmen nach zahlt die Gruppe um den Sanierer und Treuhänder Erhard Grossnigg für die kleine Bank tatsächlich nur 30 Mio. Euro in bar. Weitere rund 30 Mio. Euro sollen zur Kapitalstärkung eingeschossen werden. Die Verträge liegen jetzt bei Finanzministerium und Finanzprokuratur zur Begutachtung. Vorher gibt es keine Angaben zum Deal, zum "Pricing" (Besserungsschein) und zu weiteren Strategien für die Bank.

Fünf Großbanken hatten die Constantia-Bank damals retten müssen: Bank Austria und RZB sind noch ein paar Wochen mit ihren Viertel-Anteilen die größten Teilhaber an der Eigentümerholding, gefolgt von Erste Bank, ÖVAG und BAWAG. Von Anfang an sei klar gewesen, dass die einmalige Aktion eine vorübergehende Übernahme war, sagte Rothensteiner.

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