Der Energieversorger EnBW senkt wegen des politisch angeordneten Stillstands von zwei seiner vier Atomkraftwerksblöcke die Ergebnisprognose für das laufende Jahr. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Steuern und Zinsen werde 2011 um 15 bis 25 Prozent geringer ausfallen als im vergangenen Jahr, sagte Finanzvorstand Thomas Kusterer.
Bisher war EnBW davon ausgegangen, im laufenden Jahr mit einem Minus von zehn bis 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahreswert von 1,93 Mrd. Euro davonzukommen. Diese Prognose hatte der drittgrößte deutsche Versorger noch Mitte März nach dem angeordneten dreimonatigen Atom-Moratorium der Bundesregierung bekräftigt. Im Zuge des Moratoriums nahm EnBW die älteren Atomkraftwerksblöcke Neckarwestheim I und Philippsburg I Mitte März vom Netz. Der voraussichtliche dreimonatige Stillstand bis Juni bedeutet nach den Worten von Finanzchef Kusterer für das Unternehmen einen Barwertverlust von rund 80 Mio. Euro.