Hohe Vorsorgen für faule Kredite und Abschreibungen auf Beteiligungen und Wertpapiere haben der Volksbank AG (ÖVAG) 2009 einen historischen Milliardenverlust beschert. ÖVAG-Chef Gerald Wenzel sprach am Mittwoch von "tabula rasa" mit dem Abschluss 2009 und von den Abschreibungen als "schmerzlichsten Teil" der Bilanz. Zur seit Jänner laufenden Käufersuche gab sich Wenzel zugeknöpft.
Die Konzern-Bilanz 2009 war tiefrot: Der Jahresverlust vor Steuern war mit 943,5 Mio. Euro mehr als doppelt so hoch wie 2008, nach Steuern war es ein Verlust von 1,123 Mrd. Euro, (Vorjahr: 210,9 Mio. Euro). Unterm Strich war der Nettoverlust mit 1,084 Mrd. Euro mehr als siebenmal so hoch wie im Jahr davor. Im Jahr davor hatte das Kommunalkredit-Debakel schon tiefe Löcher gerissen. 2009 schlug die von 143,7 auf 863 Mio. Euro aufgestockte Kreditrisikovorsorge zu Buche. Auch Töchter mussten weiter abgewertet werden.
Als seine Highlights nannte Wenzel, seit knapp einem Jahr im Amt, dass man operativ dennoch das beste Ergebnis seit jeher hatte und dass per März 2010 der Turnaround da sei. Vor Steuern liege der Gewinn-Planwert für heuer bei 64 Mio. Euro.
Der Bankvorstand hat am Mittwoch zum Stand der Partnersuche wenig verlauten lassen, außer dass es Gespräche, mit einigen auch vertiefte Gespräche, gebe. Zur Spekulation um eine Fusion mit der BAWAG äußerte er sich nicht. Der Partner soll im wesentlichen den Staat, der vor einem Jahr mit einer Milliardenspritze (PS-Kapital) beigesprungen ist, auslösen.
Eine Zerschlagung komme in seinen Strategien nicht vor, sagte Wenzel. Er schloss dennoch einen Einzelverkauf der Tochter Investkredit ebenso wenig aus wie einen gesonderten Verkauf der Immotochter Europolis. Die Volksbank International (VBI) sei hingegen "unverzichtbarer" Bestandteil des Kerngeschäfts.