Im Zuge der Abgas-Affäre sollen die Marken neu geordnet werden.
Im Zuge der Abgasaffäre plant der Autokonzern Volkswagen laut einem Medienbericht eine umfassende Umstrukturierung. Bis Anfang kommenden Jahres solle die Zentrale stärker von den Töchtern getrennt und verschlankt werden, berichtete das "Handelsblatt" (Freitagsausgabe) unter Berufung auf Konzernkreise.
Einsparungen
Gespart werden soll demnach etwa im Ressort von Chefdesigner Walter de Silva, das jährlich rund 100 Millionen Euro verschlinge. Abstriche werde es auch im Marketing geben. Wie das "Handelsblatt" weiter berichtet, sollen auch die "pompösen Partys am Vorabend der wichtigen Messen in Frankfurt, Genf und China" gestrichen werden. Dadurch würden rund 24 Millionen Euro gespart.
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Tiefgreifendere Wirkung solle die bereits von VW-Chef Matthias Müller angekündigte "Strategie 2025" haben, die Mitte kommenden Jahres vorliegen soll, berichtet die Zeitung. Geplant sei eine Neuordnung der Pkw-Welt von Volkswagen. "Die Frage ist doch, was machen wir mit welcher Marke in welcher Region", sagte ein Manager dem Handelsblatt mit Blick auf die verschiedenen Marken Skoda, Audi, Seat und VW, die sich bei einigen Modellen gegenseitig Konkurrenz machen. "Die interne Rivalität geht zulasten der Profitabilität, und daher muss damit Schluss sein", sagte der Manager dem Blatt.
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Interner Widerstand
Intern wird dem Bericht zufolge mit Widerstand gegen das neue Konzept gerechnet: "Dass bei der Neuordnung der Markenarchitektur einige im Konzern vor den Kopf gestoßen werden, ist unvermeidlich", sagt eine andere Führungskraft dem "Handelsblatt".
Im September hatte der Volkswagen-Konzern zugeben müssen, dass bei rund elf Millionen Dieselfahrzeugen Software eingesetzt war, welche die Abgaswerte als zu niedrig auswies. Seitdem gab es immer neue Vorwürfe gegen das Traditionsunternehmen aus Wolfsburg. Auf den Konzern kommen Milliardenkosten zu, weil alle betroffenen Wagen umgerüstet werden müssen. Außerdem droht VW in den USA eine empfindliche Strafzahlung.