Volkswagen hat seine Lkw-Tochter Scania im zweiten Anlauf fast vollständig unter Kontrolle gebracht. 35,25 Prozent der übrigen Aktionäre haben das Übernahmeangebot bis zum Ablauf der verlängerten Frist am vergangenen Freitag angenommen, wie der Wolfsburger Konzern mitteilte.
Einschließlich bereits gehaltener Papiere kontrolliert VW damit 98,19 Prozent von Scania und kann so die ungeliebten Minderheitsaktionäre aus dem Unternehmen drängen. Im ersten Anlauf hatte VW die Hürde knapp verfehlt. Das schwedische Traditionsunternehmen verschwindet damit nach 18 Jahren von der Börse.
VW will eine schlagkräftige Allianz aus Scania und seiner zweiten Lkw-Tochter MAN schmieden, die es mit führenden Anbietern wie Daimler und Volvo aufnehmen kann. Dazu benötigen die Wolfsburger den vollen Durchgriff bei Scania. Dies ist nach schwedischem Recht erst ab 90 Prozent der Anteile möglich. Bei MAN reichten nach deutschen Aktienrecht gut 75 Prozent der Stimmrechte, um die Tochter zu beherrschen.
Die Wolfsburger hatten den Scania-Minderheitsaktionären 200 schwedische Kronen (22,15 Euro) je Aktie geboten. Die Komplettübernahme will sich Volkswagen 6,7 Mrd. Euro kosten lassen.