Alpine bekam in Polen unlauteres Angebot

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Die österreichische Alpine Bau, die 2009 die Ausschreibung für 4 Stadien in Polen gewann, hat zuvor vom Bruder des damaligen Sportminister Miroslaw Drzewiecki ein unlauteres Angebot erhalten. Das berichtete die Zeitung "Dziennik Gazeta Prawna". Alpine-Sprecherin Karin Keglevich bestätigte, dass ein Gespräch stattfand.

Dabei sei jedoch "nichts Korruptionsverdächtiges besprochen" worden, so Keglevich. Die polnische Staatsanwaltschaft nahm dennoch Ermittlungen auf. Nach Darstellung von "Dziennik Gazeta Prawna" trafen sich der Alpine-Manger Uwe Meyer und ein weiterer Alpine-Vertreter im April 2009 in Lodz mit Dariusz Drzewiecki, dem Bruder des damaligen Sportministers.

Dieser soll vor den Vertretern der österreichischen Firma auf seine guten Beziehungen in der Regierung berufen haben. Drzewiecki habe angeboten, Alpine die Aufträge für den Bau von Sportplätzen, Stadien und einen Abschnitt der Autobahn A2 zu verschaffen. Als Bedingung habe er die Gründung einer gemeinsamen Gesellschaft mit Alpine genannt. Alpine habe dies nach Auskunft von "Dziennik Gazeta Prawna" abgelehnt.

Der Sprecher der Staatsanwaltschaft in Lodz, Krzysztof Kopania, erklärte, dass die Behörde Ermittlungen eingeleitet und die Darstellung in "Dziennik Gazeta Prawna" prüfen werde. "Wir stellen fest, ob es eine Grundlage für die Einleitung eines Verfahrens gibt - insbesondere im Bereich Korruption", so Kopania.

Alpine dementiert Korruptionsangebot

Das österreichische Unternehmen stellt den Sachverhalt weniger dramatisch dar als "Dziennik Gazeta Prawna". Es habe das Angebot gegeben, eine gemeinsames Unternehmen für den Bau von Stadien in Polen zu gründen, so Alpine-Sprecherin Keglevich zur APA. Dies habe Alpine abgelehnt. "Das war ein normales Gespräch über eine mögliche Zusammenarbeit", so die Sprecherin, ein Korruptionsangebot habe es nicht gegeben.

Ex-Sportminister Miroslaw Drzewiecki bestritt gegenüber der Zeitung "Rzeczpospolita", dass sein Bruder sich mit Vertretern der Alpine getroffen habe. "Die Geschichte ist erfunden", sagte er. Der Ex-Minister suggerierte, dass sich jemand anders für Dariusz Drzewiecki ausgegeben haben könnte, um ihm als Politiker zu schaden.

Alpine Bau erhielt im vergangenen Sommer den Auftrag zum Bau von vier Fußball-Stadien in Polen - in Krakau, Warschau, Poznan (Posen) und Gdansk (Danzig). Die letzten drei genannten Orte sind Austragungsstätten bei der Fußball-EM 2012. Dariusz Drzewiecki ist nach Medieninformationen mehrfach vorbestraft, unter anderem wegen Betrug. Sein Vater, der Sportminister Miroslaw Drzewiecki, musste im vergangenen Jahr zurücktreten, nachdem ihm die Anti-Korruptionsbehörde CBA Verbindungen zur Glücksspiel-Branche nachwies.

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