China modernisiert die nigerianische Ölindustrie: Die staatliche Construction Engineering Corporation (CSCEC) baut drei Raffinerien und eine petrochemische Anlage zur Herstellung von Erdölprodukten in dem westafrikanischen Land.
Das Geschäft hat demnach ein Volumen von umgerechnet 18,25 Mrd. Euro und ist damit eines der größten Investitionen Chinas auf dem afrikanischen Kontinent.
Durch die drei neuen Raffinerien will Nigeria unabhängiger von Importen werden. Zwar ist das westafrikanische Land der achtgrößte Exporteur von Rohöl weltweit, muss aber für viel Geld Produkte aus Erdöl einführen. Ziel des Geschäfts sei, dass Nigeria bis 2020 überhaupt keine Ölprodukte mehr importieren müsse, sagte NNPC-Direktor Malam Shehu Ladan.
Nigeria verfügt über vier Raffinerien, die allerdings meist außer Betrieb sind. Offiziell können sie pro Tag 445.000 Barrel (je 159 l) produzieren; tatsächlich ist es weniger als ein Drittel.
Die chinesische Firma CSCEC will nach eigenen Angaben ihre "Präsenz auf dem afrikanischen Kontinent vergrößern". Die Raffinerien sollen von CSCEC betrieben werden. Das energiehungrige China hat schon länger ein Auge auf die Erdölvorräte in Afrika geworfen.
Im vergangenen Jahr etwa bot die chinesische Ölgesellschaft CNOOC umgerechnet 24 Mrd. Euro für die Lieferung von 6 Mrd. Barrel Öl aus Nigeria - das ist ein Sechstel der bisher dort bekannten Erdölvorkommen.