D: Zahl der Pleiten steigt heuer um 15 %

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Obwohl die Rezession in Deutschland überwunden scheint, gibt es für pleitegefährdete Unternehmen keine Entwarnung. So wird in diesem Jahr die Zahl der Firmeninsolvenzen auf 33.800 und damit um mehr als 15 % anwachsen, wie der Kreditversicherer Euler Hermes prognostizierte.

Noch schlimmer sieht es laut Euler Hermes bei den Forderungsausfällen aus. In ihrer neuesten Prognose rechnen die Experten für 2009 bei der Summe der gerichtlich angemeldeten Forderungen gegen Unternehmen mit einem Zuwachs von 162 % auf 58 Mrd. Euro.

Damit liege das Niveau über dem bisherigen Rekordwert von 2002, als sich das Volumen der Forderungsausfälle auf 51,8 Mrd. Euro belief. Grund für diese Entwicklung seien die vielen Großinsolvenzen wie etwa Karstadt.

Auch für 2010 rechnet Euler Hermes nicht mit einer Umkehr dieser Entwicklung und geht davon aus, dass die Zahl der Unternehmensinsolvenzen weiter ansteigt.

Warnung vor deutscher Konjunktur-Euphorie

Generell sollten die immer günstigeren Konjunkturprognosen für Deutschland - nach Ansicht von Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer - nicht zu positiv bewertet werden. Denn: "Die deutsche Wirtschaft wird trotz starken Wachstums im zweiten Halbjahr Ende 2009 nur ein Viertel des Produktionseinbruchs aufgeholt haben, den sie in der Rezession erlitten hat." Man könne nicht sagen, es gehe der Wirtschaft gut. "Noch lässt lediglich der Schmerz nach."

Gleichwohl teilt der Volkswirt die Einschätzung der Wirtschaftsweisen, dass die Rezession in Deutschland wohl überwunden sei. Die Commerzbank rechne für 2010 mit einem Wachstum von rund 2 %. Einen Rückfall in die Rezession 2010 erwartet Krämer nicht.

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