Trotz Krise

Deutsche Wirtschaft wuchs 2022 um 1,9 Prozent

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 Trotz Inflation, Ukraine-Kriegs und anhaltender Lieferprobleme ist die deutsche Wirtschaft im vergangenen Jahr gewachsen.  

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg um 1,9 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Wegen der Energiekrise konnte die Wirtschaft allerdings nicht an das Jahr 2021 anknüpfen, als es konjunkturell um 2,6 Prozent nach oben ging. Für heuer rechnen die meisten Fachleute mit einer leichten Rezession.

Zu dem zeitweise erwarteten schweren Konjunktureinbruch dürfte es nicht kommen. "Dass eine tiefe Rezession wie nach der Finanzkrise oder Corona im Euroraum und in Deutschland ausbleibt, ist mittlerweile Konsens", sagte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer. "Schließlich ist eine Gasmangellage unwahrscheinlich geworden." Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) erwartet für heuer 0,3 Prozent Wachstum, das sich 2024 auf 1,3 Prozent beschleunigen soll.

Der deutsche Staatshaushalt rutschte 2022 das dritte Jahr in Folge in die roten Zahlen. Die Ausgaben von Bund, Ländern, Kommunen und Sozialversicherung überstiegen die Einnahmen um 101,6 Mrd. Euro, wie das Statistikamt in einer ersten Schätzung bekannt gab. Das entspricht einem Defizit von 2,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Es fällt damit niedriger aus als in den beiden Vorjahren, die von hohen Kosten infolge der Coronakrise geprägt waren: 2021 lag das Defizit bei 3,7 Prozent, 2020 bei 4,3 Prozent.
 

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