Dienstleister in Euro-Zone deutlich im Aufwind

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Die Dienstleister in der Euro-Zone haben ihre Geschäfte im Oktober so stark ausgeweitet wie seit fast 2 Jahren nicht mehr. Die Firmen profitierten von einem anziehenden Neugeschäft, wie die Marktforscher von Markit zu ihrer Umfrage unter etwa 2.000 Unternehmen mitteilten.

Zugleich gehen die Unternehmen auch in den kommenden zwölf Monaten von einer Geschäftsbelebung aus. "Die Rückkehr der Dienstleister zu Wachstum ist beruhigend, weil sie auf ein auf breiterer Basis stehendes und damit hoffentlich nachhaltigeres Wachstum in der Euro-Zone hinweist", sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson.

Der Markit-Einkaufsmanagerindex stieg auf 52,6 Punkte von 50,9 Zählern im September und erreichte damit den höchsten Stand seit Dezember 2007. In einer ersten Schätzung hatten die Forscher noch einen Anstieg des Barometers auf 52,3 Punkte vorhergesagt.

Allerdings zeigten sich deutliche Unterschiede zwischen einzelnen Ländern: So war das Wachstum in Frankreich so stark wie seit 20 Monaten nicht mehr, und erstmals seit 23 Monaten konnten sich auch die Dienstleister Italiens aus der Rezession befreien. In Deutschland signalisierte das Barometer dagegen ein deutlich geringeres Wachstum als im Vormonat, und in Spanien gingen die Geschäfte den 22. Monat in Folge zurück, wenn auch nicht mehr so stark wie zuvor.

Zugute kam den Unternehmen eine anziehende Nachfrage. Die Aufträge legten so stark zu wie seit fast zwei Jahren nicht. Auch hier sammelten die Firmen in Frankreich deutlich mehr Orders ein als im Vormonat, gefolgt von Italien und Deutschland. In Spanien dagegen erhielten die Unternehmen erneut weniger Bestellungen. Allerdings dürfte die Nachfrage vor allem durch Preisnachlässe angekurbelt worden sein, schrieben die Experten.

Optimistischer Ausblick

Auch ihre Aussichten beurteilten die Dienstleister optimistisch, wenngleich nicht mehr ganz so euphorisch wie noch im September. Immer noch seien aber deutlich mehr Firmen optimistisch als pessimistisch. "Das ist ein deutlicher Unterschied zu der Situation, die wir früher in diesem Jahr hatten, und weckt Hoffnungen auf einen anhaltenden Aufschwung im Dienstleistungssektor in den kommenden Monaten", schrieben die Forscher.

Trotz der Geschäftsbelebung und der zurückgekommenen Zuversicht strichen die Firmen weiter Stellen. Zwar verlor der Arbeitsplatzabbau verglichen mit September an Tempo, er war dennoch so stark wie kaum zuvor in der elfjährigen Geschichte der Umfrage.

Die Euro-Zone dürfte sich im Sommer aus der ersten Rezession ihrer Geschichte gelöst haben. Die Europäische Kommission erwartet aber nur eine langsame Erholung. Für das kommende Jahr ist lediglich ein Wachstum von 0,7 % in Sicht.

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