Estland will Mega-Datenzentrale der EU beherbergen

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Estland bewirbt sich als Standort der geplanten IT-Agentur der EU. Die von der EU-Kommission im Juni angekündigte Behörde soll künftig verschiedene Personendaten aus der ganzen Union zentral verwalten.

Österreich sei zur Unterstützung der estnischen Standort-Bemühungen angesichts der "beeindruckenden Vorarbeit" des baltischen Landes in diesem Bereich bereit, sagte Außenminister Michael Spindelegger (V) laut seinem Sprecher am 24. August bei einem Besuch in Tallinn.

Nach Vorstellung der EU-Kommission sollen in der geplanten IT-Agentur (im vollen Wortlaut "Agentur zum Betriebsmanagement von IT-Großsystemen") einem ersten Schritt die Datenbanken für das Schengen-Erfassungssystem SIS-2, biometrische Visa-Daten von Nicht-EU-Bürgern (VIS) sowie die Fingerabdrücke von Asylbewerbern (Eurodac) zusammengeschlossen werden.

Politisch hochsensibel

Der Errichtung einer derartigen Zentrale gilt politisch als hochsensibel. Derzeit ist nicht klar, ob, wann und genau in welcher Form es diese Zentralbehörde tatsächlich geben wird. Estland hat bisher als einziges EU-Land offen sein Interesse für den Standort bekundet.

Derzeit sind die meisten der betroffenen EU-Personendaten physisch auf Servern in Frankreich gespeichert. Österreich ist als Standort für das Back-Up der Daten für das künftige SIS-2 und das VIS vorgesehen. Die entsprechenden technischen Voraussetzungen sind laut Innenministeriumssprecher Rudolf Gollia bereits geschaffen. Die Eurodac-Fingerabdrücke werden dagegen in Luxemburg gespiegelt.

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