Brüssel nimmt das geplante Eisenerz-Gemeinschaftsunternehmen der australischen Bergbaukonzerne Rio Tinto und BHP Billiton unter die Lupe. Es wird geprüft, ob der milliardenschwere Zusammenschluss der Sparten gegen das Verbot von Preisabsprachen und Marktaufteilung verstößt.
Der Fall werde mit Vorrang behandelt. Die Konzerne wollen ihre Eisenerzproduktion im Westen Australiens in einem Joint Venture bündeln, das ein Volumen von 116 Mrd. Dollar (82,1 Mio. Euro) hätte. Rio Tinto ist der weltweit zweit-, BHP Billiton der drittgrößte Eisenerzproduzent.
Eisenerz ist ein wichtiger Rohstoff zur Stahlherstellung. Schon im Vorfeld hatten Rio und BHP versucht, Bedenken der Kartellwächter auszuräumen: So soll auf eine gemeinsame Vermarktung verzichtet werden. Dennoch protestierten der Weltstahlverband und die europäische Branchenvertretung gegen das Projekt.
Die EU-Kommission erklärte nun, besonders genau untersucht werden sollten die Auswirkungen auf den Weltmarkt für jenes Eisenerz, das auf dem Seeweg exportiert wird. Die in der Wirtschaftskrise rückläufige Nachfrage nach Eisenerz ziehe mittlerweile wieder an.