In Osteuropa "das Schlimmste, aber auch das Beste vorbei"

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Die Talsohle der CEE-Krise ist nach Ansicht des Wiener Instituts für Internationale Wirtschaftsvergleiche (WIIW) Ende 2009 durchschritten worden. "Das Schlimmste ist vorbei, aber leider auch das Beste", kommentierte WIIW-Experte Peter Havlik bei der Vorstellung der aktuellen Prognose für die CEE-Region.

Für heuer erwarten die Wirtschaftsforscher eine Stagnation der Region, das Wachstum soll wieder 2012 einsetzen - allerdings auf niedrigerem Niveau als vor der Krise. Danach wird ein Wachstumsvorsprung der CEE-Staaten gegenüber Westeuropa von 2 Prozentpunkten erwartet.

Havlik betonte, dass die Wirtschaftsentwicklung der Region von der Weltwirtschaft abhänge, die von großen Unsicherheiten betroffen sei. Dies zeigten auch internationale Prognosen, die für heuer eine große Bandbreite aufweisen - von keinem Wachstum bis zu einem BIP-Plus von 5 %.

Dazu komme, dass der wichtigste Handelspartner der Region, die Eurozone, selbst unter wirtschaftlichen Druck steht. Fast alle EU-Staaten erfüllen derzeit die EU-Maastrichtkriterien nicht. Daher dürften die Regierungen Sparprogramme fahren müssen, was sich wieder auf das Wachstumspotenzial der CEE-Staaten auswirkt.

Ost-Rezession schlimmer als ursprünglich gedacht

Die Rezession in Osteuropa sei tiefer ausgefallen als bisher angenommen. Am stärksten waren das Baltikum und Ungarn betroffen. So brach das BIP in Lettland im Vorjahr um 19 % ein. Heuer dürfte die lettische Wirtschaft weiter schrumpfen, allerdings deutlich langsamer (-4,5 %).
Das Land wird durch die Wirtschaftskrise mindestens zehn Jahre bei seiner wirtschaftlichen Entwicklung verlieren. Ungarn kommt mit einem massiven Sparprogramm heuer wahrscheinlich auf eine Stagnation, nachdem das BIP im Vorjahr um 6,5 % einbrach. Beim Vergleich der Wirtschaftsleistung pro Kopf haben die Slowenen und die Tschechen gute Chancen, 2020 das durchschnittliche EU-Niveau zu erreichen.

Die Krise hat erwartungsgemäß auch die Situation auf den Arbeitsmärkten in der Region weiter verschärft. Darunter leiden besonders die niedrigqualifizierten Arbeitskräfte, die auch während der Boomphase zwischen 2002 und 2007 nicht vom Aufschwung profitieren konnten. So wird die Arbeitslosenquote in den 10 neuen EU-Mitgliedstaaten von 6,5 % im Jahr 2008 auf heuer knapp über 10 % steigen. 2010 wird nach Einschätzung des WIIW auch der Höhepunkt der Krise am Arbeitsmarkt werden. Eine Entspannung erwarten die Wirtschaftsforscher erst mit dem Einsetzen des Wirtschaftswachstums ab 2012.

Kapitaltransfers nur mehr schaumgebremst

Zu diesen negativen Folgen der Wirtschaftskrise kam im Vorjahr auch ein deutlicher Einbruch der ausländischen Direktinvestitionen (FDI) in den CEE-Staaten hinzu - in Slowenien, Ungarn und der Slowakei gab es 2009 überhaupt keine Investitionen aus dem Ausland. Dies wird sich in den kommenden Jahren aber nur langsam wieder erholen, betonte Havlik.

Ungarn-Experte Sandor Richter betonte, dass die EU-Fördertöpfe eine wichtige Rolle für Investitionen in die Infrastruktur hätten. Sie nehmen im Zeitraum 2007 bis 2013 zu und verursachen in Gegensatz zu staatlichen Investitionen keine neuen Schulden für den Staatshaushalt. Schätzungen zufolge können sie bis zu 2 % des BIP erreichen.

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