Istrabenz-Schicksal soll im Dezember feststehen

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Das Konkursgericht in Koper hat die Gläubigerbanken des slowenischen Mischkonzerns aufgefordert, bis 17.12. zum geplanten Zwangsausgleich Stellung zu beziehen. Dieser ist laut Istrabenz für die Banken günstiger als ein Konkurs, da ihre Forderungen zu 99 % beglichen werden können. Im Fall eines Konkurses, den auch einige österreichische Banken anstreben, würden nur 71 % getilgt.

"Wenn die Gläubiger für den Konkurs stimmen, würde es zu ihrem Schaden sein", meint Istrabenz-Chef Bogdan Topic laut "Delo". Noch günstiger als der Zwangsausgleich wäre laut Topic eine freiwillige Sanierung. Diese wird vom Ölkonzern Petrol angestrebt, dem ein Drittel von Istrabenz gehört.

Petrol verhandelt mit den Gläubigerbanken derzeit immer noch über eine außergerichtliche Lösung. Der Ölkonzern will den Banken ihre Forderungen mit einem Diskont abkaufen und eine Kapitalaufstockung bei Istrabenz durchführen.

Mittlerweile hat das Gericht den von Istrabenz vorgeschlagenen Änderungen des Sanierungsplans für den Zwangsausgleich zugestimmt. Darin wird festgelegt, dass das insolvente Unternehmen an die Gläubiger bis Ende 2013 die gesamten Schulden plus 51 Mio. Euro Zinsen zahlen soll.

Das Gericht hat zu den bereits festgestellten Verbindlichkeiten in der Höhe von 435 Mio. Euro noch zusätzliche 28 Mio. Euro anerkannt. Den Großteil davon sprach das Gericht der slowenische Tochter der Kärntner Hypo, der Hypo Alpe-Adria-Bank, zu: Zu den bereits anerkannten 21 Mio. Euro, wurden ihr weitere 24,6 Mio. Euro bestätigt. Die Bank-Austria-Tochter UniCredit Slovenija bekam zu ihren 28,7 Mio. Euro noch 1,7 Mio. Euro dazu, berichtete "Delo".

Neues Stimmverhältnis

Laut einem Bericht der Tageszeitung "Dnevnik" verändert sich dadurch auch das Stimmenverhältnis unter den Gläubigerbanken und bedeutet, dass die ausländischen Banken, die den Konkurs von Istrabenz verlangen, den Zwangsausgleich nicht mehr verhindern können. Auf die vier Banken - BAWAG, Volksbank und Sparkasse sowie die slowenische Societe-Generale-Tochter SKB - entfallen demnach nur noch 39 % der Forderungen. So können sie den Ausgang des Verfahrens nicht mehr wesentlich mitmischen, denn der Zwangsausgleich muss von mindestens 60 % der Gläubiger unterstützt werden.

Istrabenz ist seit Ende März insolvent. Nach monatelangen erfolglosen Gesprächen mit Gläubigerbanken über ein außergerichtliches Ausgleichsverfahren hat das Unternehmen Ende Juni einen Antrag auf Zwangsausgleich gestellt, um den Konkurs abzuwenden. Der größte Gläubiger von Istrabenz ist die BAWAG mit 82,6 Mio. Euro.

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