In der Ukraine ist der pro-russische Oppositionsführer Viktor Janukowitsch zum Sieger der Stichwahl um das Präsidentenamt erklärt worden. Dem vorläufigen Endergebnis zufolge erhielt der 59 Jahre alte NATO-Gegner bei der Stichwahl rund 48,8 % der Stimmen.
Damit lag Janukowitsch mehr als drei Prozentpunkte vor seiner pro-westlichen Rivalin, Regierungschefin Julia Timoschenko, die auf 45,6 % kam. 4,4 % der Wähler hatten auf dem Abstimmungszettel die Option "Gegen alle" angekreuzt. Die Wahlbeteiligung in dem nach Russland zweitgrößten Flächenland Europas lag bei 69 %.
Janukowitsch hatte sich bereits am 7.2. nach ersten Prognosen zum Sieger erklärt. Timoschenko schloss nicht aus, das Wahlergebnis bei einem knappen Ausgang anzufechten. Sie hatte ihrem Rivalen Wahlfälschung vorgeworfen. Die OSZE lobten jedoch den Verlauf der Abstimmung als demokratisch.
Ashton lobt demokratische Entwicklung
Auch die Europäische Union hat den Ablauf der Wahlen in der Ukraine zum überwiegenden Teil positiv bewertet. EU-Außenministerin und Vize-Kommissionspräsidentin Catherine Ashton lobte die demokratische Entwicklung in der Ukraine. Die Wahlen hätten in einer ruhigen Atmosphäre stattgefunden, sie beglückwünsche vor allem die Menschen der Ukraine für die hohe Beteiligung an beiden Urnengängen. Die EU werde ihre Beziehungen zur Ukraine vertiefen und die Reformbestrebungen des Landes unterstützen.
EU-Parlamentspräsident Jerzy Buzek "beglückwünschte" die Ukraine für den Ablauf der Wahlen. "Ich habe noch keine offizielle Bestätigung, aber ich habe von Kollegen gehört, dass das relativ den Regeln entsprach. Obwohl es hie und da einen Einwand und eine Beschwerde gegeben hat, hat diese Wahl doch einer Demokratie würdig stattgefunden hat", sagte Buzek. Auch der Parlamentspräsident betonte, man wolle die Beziehungen mit der Ukraine "so gut und eng wie möglich" halten. Dies gelte für die Regierung genauso wie für die Opposition des Landes.