Nach dem massiven Wachstumseinbruch im vergangenen Jahr stabilisiert sich die Lage bei Österreichs KMU nun wieder leicht. Die Unternehmen schätzen ihre Geschäftslage nicht mehr so trüb ein wie 2009. Die Auftragsbücher beginnen sich wieder zu füllen, die Umsatzentwicklung erholt sich.
Der Beschäftigungsabbau hält allerdings weiter an: Jeder 4. Betrieb hat seinen Personalbestand im vergangenen halben Jahr verkleinert, nur rund 15 % haben zusätzliche Mitarbeiter aufgenommen, geht aus einer Befragung der Creditreform unter rund 1.900 Unternehmen hervor.
Auch der Blick auf die Ertragslage ist ernüchternd. Nur bei rund 19 % der befragten Unternehmen sind die Erträge in den vergangenen sechs Monaten gestiegen, 37 % beklagten sinkende Gewinne - im Vorjahr waren es noch jedoch noch satte 60 %. Das Finanzierungsumfeld bleibt weiterhin problematisch: 56 % beantworteten die Frage, ob die Unternehmensfinanzierung heute schwieriger geworden ist als vor einem Jahr mit Ja. Als größte Verschärfung wurde das Verlangen nach höheren Sicherheiten genannt.
Die Zukunftsaussichten für die kommenden sechs Monate sind optimistischer als noch vor einem Jahr. Jeder dritte Mittelständler erwartet steigende Umsätze in seinem Betrieb. 2009 war dies nur bei jedem Achten der Fall. Am optimistischen blickt der Handel in die Zukunft, am pessimistischsten das Baugewerbe.
Auch die Personalplanungen sind wieder positiver. 16 % der Befragten möchte in den kommenden 6 Monaten zusätzliches Personal einstellen, 12 % Mitarbeiter abbauen. Im Vorjahr gaben noch 32 % bekannt, ihren Personalbestand verkleinern zu müssen. Immerhin 23 % erwarten zunehmende Erträge und nur noch 28 % rechnen mit sinkenden Gewinnen.
Die Investitionsbereitschaft bleibt trotz besserer Aussichten gering. Waren im Frühjahr 2009 noch 51 % der Unternehmen investierfreudig, sind es jetzt nur noch 46 %.