Schlüsseltag für die Arbeitnehmer: Die erste Verhandlungsrunde der Metaller für die Löhne 2010 startet.
Das Metaller-Ergebnis gilt traditionell als Richtschnur für alle anderen Branchen. Offen ist, ob es gar schon Freitagnacht ein Ergebnis geben könnte, im Vorjahr waren vier Sitzungsnächte erforderlich.
Im Gegensatz zu 2008 wird die Lohnerhöhung heuer gering ausfallen, in Verhandlungskreisen rechnet man mit einem 1er vor dem Komma. Im Vorjahr gab es immerhin ein Plus von 3,9 %. Allerdings lag die Inflationsrate damals bei 3,2 %, heuer wird mit einer Teuerung von 1,5 % gerechnet.
Wie auch im Vorjahr könnte die Lohnsteigerung vom Betriebsergebnis des jeweiligen Unternehmens abhängen. Weiters könnte es, ebenfalls wie im Vorjahr, eine Einmalzahlung geben. Wifo und IHS haben sich jedenfalls schon im Vorfeld des Verhandlungsmarathons für differenzierte Lohnabschlüsse ausgesprochen.
IV sorgte zuletzt für Unruhe
Für Unruhe hatte der Präsident der Industriellenvereinigung, Veit Sorger, gesorgt. Er hatte kürzlich gemeint, dass es für manche Branchen auch einen Reallohnverlust geben könnte. Eine Nulllohnrunde wird es jedenfalls nicht geben, hieß es von Arbeitgeber-Chefverhandler Hermann Haslauer. Betroffen von den heutigen Lohnverhandlungen sind 170.000 Arbeitnehmer.
Eine Lohnerhöhung mit einem 1er vor dem Komma wäre jedenfalls ein Unikum. In den vergangenen zehn Jahren lag die geringste Erhöhung bei 2,1 % bei einer Inflationsrate von 1,3 %. Genau vor 10 Jahren gab es gar eine Erhöhung um 2,4 % bei einer minimalen Teuerungsrate von 0,6 %.
Eine Nulllohnrunde wäre jedenfalls ein gewaltiger Verlust für die Arbeitnehmer, warnt die Gewerkschaft. Sie rechnet vor: "Wer 2.200 Euro brutto verdient, würde durch eine einzige Nulllohnrunde in zehn Jahren fast 7.000 Euro verlieren."