Shanghai will hoch hinaus

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Shanghai ist das wirtschaftliche Zentrum Chinas. Der "Drachenkopf am Jangtse" zählt mit 18 Mio. Einwohnern zu den zehn größten Städten der Erde, hat weltweit den drittgrößten Hafen und ist wichtigster chinesischer Börsenplatz. Die ehrgeizige Hafenmetropole will Hongkong den Rang als asiatisches Finanzzentrum ablaufen. Mehr als 3.000 Hochhäuser und zwei der größten Wolkenkratzer der Welt dokumentieren den Anspruch auf neue Größe.

Aushängeschilder der "Stadt über dem Meer" sind auch eine Formel-Eins-Rennstrecke oder die weltweit einzige kommerzielle Strecke der deutschen Magnetschwebebahn Transrapid. Rund 10.000 ausländische Firmen haben sich in Shanghai niedergelassen, dessen hervorragende Lage als Tor zum Inneren Chinas Mitte des 19. Jahrhunderts schon die Briten erkannt hatten.

Die alten Kolonialbauten an der Uferpromenade erinnern an die Blütezeit des früheren "Paris des Ostens" in den 20er und 30er Jahren. Mit der Besetzung durch die Japaner 1937 endete das "Goldene Zeitalter". Der Niedergang setzte sich nach der Machtübernahme der Kommunisten 1949 noch fort.

Von den Anfängen der Reform- und Öffnungspolitik seit Ende der 70er Jahre konnte Shanghai zunächst auch weniger profitieren. Erst seit den 90er Jahren wurde die Hafenstadt bevorzugt entwickelt und erhielt eine Sonderwirtschaftszone, die verstärkt Investitionen anlockte. Damit begann die Wiederauferstehung der Metropole, die auch als ein Sprungbrett für Chinas politische Führer gilt.

Der frühere Staats- und Parteichef Jiang Zemin und Ex-Regierungschef Zhu Rongji hatten in Shanghai Karriere gemacht. Auch der heutige Vizepräsident Xi Jinping, der an der Spitze der neuen Führungsgeneration steht, die 2012 das Ruder übernehmen soll, war davor Parteichef von Shanghai.

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