Slowenien: 119 Mio. Euro Einnahmen mit Vignette

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Slowenien hat vor knapp einem Jahr die Autobahnvignette für Pkw und Motorräder eingeführt. Zwischen 1. Juli 2008 und 30. Juni 2009 nahm die staatliche slowenische Autobahngesellschaft DARS rund 119 Mio. Euro ein. Davon entfielen 60,3 Mio. Euro auf das zweite Halbjahr 2008, in dem nur die Halbjahresvignette verkauft wurde. Die restlichen 59 Mio. Euro wurden in der ersten Jahreshälfte 2009 mit Halbjahres- und Jahrespickerl eingenommen, teilte DARS auf APA-Anfrage mit.

Für das Gesamtjahr 2009 hatte DARS bei einem unveränderten System mit dem Halbjahres- und Jahrespickerl mit rund 88 Mio. Euro Mauteinnahmen aus der Vignette gerechnet. "Durch die Änderungen und die Einführung von Kurzzeitvignetten, insbesondere der Wochenvignette, werden wir diese Zahlen nicht erreichen können", so DARS. Schätzungen zufolge werden die Mauteinnahmen in der zweiten Jahreshälfte 2009 rund 21 Mio. Euro betragen. Der Einnahmenausfall bei der Vignette könne allerdings mit der Lkw-Maut kompensiert werden, die seit dem 1. Juli um 40 Prozent teurer ist, hieß es.

Nach der Einführung der Autobahnvignette am 1. Juli 2008 wurde das Maut-System heuer per 1. Juli erneut umgestellt. Auf Druck der EU-Kommission führte Slowenien Kurzzeitvignetten ein. Zusätzlich zu der Jahresvignette wird nun eine Sieben-Tage-Vignette (15 Euro) und eine Ein-Monats-Vignette (30 Euro) angeboten. Der Preis für die Jahresvignette wurde von 55 auf 95 Euro erhöht. Im Gegenzug wurde die Halbjahresvignette abgeschafft.

Von den Kurzzeitvignetten werden am öftesten die Wochenvignetten verkauft. Seit der Einführung wurden rund 60.000 Stück Wochenvignetten und 25.000 Stück Monatsvignetten (Stand am 20. Juli) verkauft. DARS rechnet damit, bis zum Jahresende rund 1,2 Millionen Stück von Sieben-Tages-Pickerl und etwa 100.000 Stück Monatsvignetten zu verkaufen.

Obwohl Mautprellen deutlich teuerer ist als der Preis eines Mautpickerls, nimmt die Zahl der Vignettensünder zu. Im Vorjahr haben die Maut-Kontrolleure rund 15.700 Fahrer ohne Vignette erwischt. Heuer wurden bereits über 24.000 Mautpreller geschnappt. Mautpreller müssen mit Geldstrafen von 300 bis 800 Euro rechnen. Neben den Maut-Kontrolleuren wird die Vignettenpflicht auch von Polizei- und Zollbeamten kontrolliert.

Der überwiegende Teil der Vignettensünder kommt aus dem Ausland: Im Südwesten des Landes an der Grenze zu Italien waren 90 Prozent der Vignettensünder ausländische Fahrer, an der österreichischen Grenze im Norden Sloweniens waren es 85 Prozent und im Nordosten 80 Prozent. Mittlerweile gibt es aber eine steigende Tendenz bei den slowenischen Mautprellern. Eine Evidenz der Mautpreller aufgrund der Nationalität werde aber nicht geführt, so DARS.

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