Stahlnachfrage steigt laut Voest-Finanzchef

Teilen

Die voestalpine hat jetzt Anfang September in Linz die Kurzarbeit vorzeitig beendet, die wegen einer drastischen Auftragshalbierung im ersten Halbjahr verfügt werden musste. Voest-Finanzvorstand Robert Ottel "will nicht sagen, die Konjunktur hat sich erholt", aber der massive Lagerabbau bei den Kunden scheine beendet zu sein.

Nach wie vor würden Kunden aber "am letzten Abdrücker bestellen, so dass wir nebenher Samstagschichten fahren", berichtete der Voest-Manager in Alpbach. Dass das vorzeitige Ende der Kurzarbeit in Linz mit dem oberösterreichischen Wahlkampf zu tun hätte, wies er bei einer Diskussionentschieden zurück. "Natürlich nicht, was soll ich auf so eine Frage antworten". Faktum sei, dass der Stahlverbrauch zuletzt wieder deutlich angestiegen sei.

Von den Banken wird eine Kreditklemme weiter bestritten. Der Wirtschaftsforscher Bernhard Felderer (IHS) bestätigte unter Bezug auf Wirtschaftskammer-Umfragen, dass es bei großen und langfristigen Krediten "schon so etwas wie eine Klemme" gibt. Deshalb seien die staatlichen Kreditgarantien gerechtfertigt.

Hausbanken müssen wieder aufgebaut werden

Ganz klar von einer Kreditklemme sprach dagegen Ottel. Der börsenotierte Linzer Stahlkonzern hatte im Frühjahr eine Anleihe mit relativ hohen Zinsen (8,75 Prozent) begeben, er mache den Banken da keinen Vorwurf. "Es war nötig, um auslaufende Bankenfinanzierungen zu refinanzieren". Man habe da relativ wenig Auswahl gehabt. Das Hausbankensystem habe es im übrigen ein Dreivierteljahr nicht gegeben, merkte der Industriemanager kritisch an. "Das muss man mühsam wieder aufarbeiten".

RZB-Vorstand Karl Sevelda erklärte, dass die voestalpine-Anleihe damals "marktkonform" gewesen sei, heute gäbe es dafür zweifellos bessere Konditionen. Alle großen österreichischen Unternehmen, sei es nun voestalpine oder Wienerberger, hätten in dieser Phase der Liquiditätssicherung besonderes Augenmerk geschenkt, zahlten dafür lieber zwei Prozent mehr.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.