Rund die Hälfte aller Flüge in ganz Europa waren betroffen. Am Abend lief das System wieder.
Nach Störungen im europaweiten Flugverkehr läuft das ausgefallene Steuerungssystem wieder. Das sogenannte ETFMS-System habe seinen Betrieb am Dienstagabend um 20.00 Uhr wieder aufgenommen, teilte die Europäische Organisation zur Sicherung der Luftfahrt (Eurocontrol) in Brüssel mit.
"Eurocontrol bedauert die Störungen, die Passagieren und Airlines aufgrund des heutigen ETFMS-Ausfalls entstanden sind, zutiefst", hieß es. Dies sei in mehr als 20 Betriebsjahren zuvor nur ein einziges Mal - 2001 - geschehen.
The issue with the ETFMS has been identified and work is progressing to recover the system, which is expected to occur late this evening. Aircraft operators are requested to refile any flight plans for flights not yet operated and that were originally filed before 10.26UTC
— EUROCONTROL (@eurocontrol) April 3, 2018
Viele Verspätungen - nur marginale Auswirkungen auf Wien
Wegen des Systemausfalls war der europäische Flugverkehr am Dienstag zeitweise erheblich gestört. Nach Angaben von Eurocontrol waren Verspätungen bei rund 15.000 Flügen möglich. Das ETFMS-System ist zentral für die Steuerung des Flugverkehrs in ganz Europa.
In Österreich gab nach Angaben der Austro Control zunächst keine merkbaren größeren Auswirkungen. Sowohl bei Starts und Landungen in Wien-Schwechat als auch beim Flugverkehr über Österreich seinen keine größeren Verspätungen registriert worden, sagte Sprecher Markus Pohanka. Da der Fehler bei Eurocontrol bereits identifiziert wurde, sei auch nicht mit Verspätungen zu rechnen
Flugsicherheit nicht in Gefahr
Wegen des Ausfalls wurden "Notfallverfahren" genutzt, erklärte Eurocontrol in einer ersten Mitteilung am Nachmittag. Dadurch reduziere sich "die Kapazität des europäischen Netzwerks um schätzungsweise zehn Prozent". Betroffen von der Panne war demnach das Enhanced Tactical Flow Management System (ETFMS). Durch dieses werden Flüge und Kapazitäten innerhalb des europäischen Luftraums koordiniert. "Die Flugsicherung direkt ist nicht betroffen und es gibt keine Auswirkungen auf die Sicherheit", betonte Eurocontrol.
Beispiellose Panne
"So etwas hatten wir noch nie", sagte eine Eurocontrol-Sprecherin. Wenig später hieß es in einer weiteren Erklärung, das Problem sei identifiziert. Demnach gingen durch die Panne alle Flugpläne verloren, die vor 12.26 Uhr (MESZ) in das System eingegeben wurden. Eurocontrol forderte die Fluggesellschaften auf, die Flugpläne erneut in das System einzugeben.