Verbraucherlaune steigt in Frankreich, sinkt in Italien

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Paris meldet trotz steigender Arbeitslosigkeit eine Verbesserung, in Italien sank die Stimmung nach 6 Monaten erstmals wieder. Das Barometer in Frankreich legte im Oktober wie erwartet einen Punkt auf minus 35 Zähler zu und erreichte nach drei Anstiegen in Folge den höchsten Stand seit Jänner 2008.

"Es überrascht, dass die Haushalte davon ausgehen, dass die Arbeitslosenrate langsamer steigt", sagte Mathilde Lemoine, Chefökonomin bei HSBC-Frankreich. Denn im September hatte sich die Zahl der Stellenstreichungen beschleunigt. "Die Franzosen haben deutlich erkannt, dass die Rezession vorbei ist", sagte Nicolas Bouzou von Asteres. Die Wirtschaft im Nachbarland wuchs im Frühjahr überraschend um 0,3 %.

Italien dürfte sich jedoch erst im Sommer aus der Krise herausgearbeitet haben - nach fünf Quartalen mit schrumpfender Wirtschaftsleistung. Das Verbrauchervertrauen im Oktober trübte sich stärker ein als erwartet; das Barometer fiel auf 111,7 Zähler von 113,6 Punkten im Vormonat. Die Italiener schätzten die Aussichten für die Wirtschaft düsterer ein, teilten die ISAE-Forscher mit. Zudem beurteilten sie ihre persönlichen Finanzen schlechter.

"Da die Perspektiven für den Arbeitsmarkt immer noch schwach sind, gehe ich davon aus, dass das Verbrauchervertrauen weiter sinken wird auf Niveaus, die mehr im Einklang stehen mit der fragilen wirtschaftlichen Situation", sagte Marco Valli von Unicredit.

In Deutschland hatte die Kauflaune der Bürger trotz besserer Konjunkturaussichten einen kleinen Dämpfer bekommen. Das für November von den GfK-Marktforschern berechnete Konsumklima trübte sich erstmals seit einem halben Jahr ein.

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