Versicherer zahlen für Folgen der Siemens-Affäre

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Siemens und ein Versicherungskonsortium haben sich Kreisen zufolge auf eine Zahlung von 100 Mio. Euro für den Schaden durch die Korruptionsaffäre geeinigt. Die Managerhaftpflichtversicherung, die elf Unternehmen unter Führung der Allianz, HDI Gerling und Zurich bereitstellen, wolle die Summe nach einem grundsätzlichen Kompromiss erstatten, sagten zwei mit dem Vorgang vertraute Personen. Siemens hatte ursprünglich 250 Mio. Euro aus der Versicherung gegen folgenreiche Manager-Fehltritte gefordert.

Auch die "Financial Times Deutschland" berichtete unter Berufung auf Versicherungskreise von der Einigung. Ein Siemens-Sprecher erklärte, sein Haus und die Versicherer stünden in konstruktiven Gesprächen. Ein Allianz-Sprecher ergänzte: "Wir sind zuversichtlich, eine einvernehmliche Lösung hinzubekommen."

In Kreisen hieß es, die grundsätzliche Übereinkunft auf Arbeitsebene sei noch nicht endgültig in trockenen Tüchern. Die Unterschrift der Vorstände stehe noch aus. Bei Siemens müssten zudem noch der Aufsichtsrat und die Hauptversammlung dem Kompromiss zustimmen.

Der größte Korruptionsskandal in der Geschichte Deutschlands kostete Siemens über 2 Mrd. Euro. Der Konzern fordert Schadenersatz von seiner ehemaligen Führungsriege, darunter Heinrich von Pierer und Klaus Kleinfeld. Drei von elf Ex-Managern, von denen Siemens Geld verlangt, haben sich bereits zur Zahlung von je einer halben Mio. Euro verpflichtet. Ein Vergleich mit den übrigen ehemaligen Vorständen steht nach wie vor aus.

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