Wirtschaftskrise dezimiert ungarische Firmen

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Im ersten Halbjahr 2009 gab es in Ungarn um 30 Prozent mehr Firmenpleiten als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Am stärksten betroffen sind der Autohandel und die Bauindustrie. Der Auskunftsdienst Opten Informatik hat insgesamt 7.391 Konkursverfahren gezählt.

Da auch viele größere Unternehmen insolvent geworden seien, könnten auch deren Subunternehmer und Lieferanten in die Pleite getrieben werden, sagte Opten-Experte Hajnalka Csorbai. Daraus könnte eine regelrechte Pleitewelle resultieren. Die zehn größten Pleitefirmen hatten insgesamt einen Jahresumsatz von 138 Mrd. Forint (506 Mio. Euro), 3.315 Jobs gingen bei ihnen verloren.

Während es im vergangenen Jahr 11.500 Konkursverfahren gab, dürfte die Zahl der Konkurse heuer bis Jahresende sogar auf 17.000 steigen. Experten sehen dies jedoch eher als eine Bereinigung, denn die 560.000 Unternehmen in Ungarn seien für ein so kleines Land ohnehin zu viel.

Von den Pleiten war praktisch jeder Wirtschaftszweig betroffen, am meisten jedoch - noch mehr als die traditionell konkursanfälligste Bauindustrie - der Autohandel, in dem binnen eines Jahres jede zwanzigste Firma aufgelöst wird. Laut Opten geht seit Februar auch die Anzahl der Firmengründungen zurück - bisher wurden in diesem Jahr um 5 Prozent weniger neue Unternehmen angemeldet als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

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