Die Wiener Börse hat am Mittwoch mit klaren Abschlägen geschlossen. Der ATX fiel 41,45 Punkte oder 1,84 Prozent auf 2.210,21 Einheiten. Die Anleger fürchten sich vor einem Wiederaufflammen der Euro-Schuldenkrise, kommentierte ein Marktteilnehmer.
Den Grund dafür lieferte der Rücktritt von zwei wichtigen Ministern der portugiesischen Regierung, wodurch die Mitte-Rechts-Koalition im Krisenland auseinanderzubrechen droht. Auch aus Griechenland kommen verunsichernde Signale. So machen die öffentlichen Geldgeber Druck, weil es bei der Umsetzung vereinbarter Reformen langsamer vorangeht als erhofft. Hinzu kommt, dass sich die Wirtschaftsstimmung im Euroraum im Juni weniger stark als erwartet verbessert hat.
Vor diesem Hintergrund sackten in ganz Europa die Banktitel ab. In Wien ging es für die Anteilscheine der Erste Group um 3,35 Prozent auf 19,34 Euro nach unten und Raiffeisen büßten an der Sohle des ATX 6,38 Prozent auf 20,69 Euro ein.
Allerdings sind diese Kursveränderungen noch nicht um bestimmte "technische" Effekte bereinigt. So werden die Erste Group-Aktien heute erstmals ohne den im Rahmen der jüngsten Kapitalerhöhung ausgegebenen Bezugsrechte gehandelt, was die Papiere um den sogenannten Bezugsrechtsabschlag verbilligt. Bei den Raiffeisen-Titeln muss unterdessen ein Dividendenabschlag von 1,17 Euro je Aktie berücksichtigt werden. Der Dividendenabzug alleine entspricht zum Vortageskurs bereits einem Minus von 5,3 Prozent.
Unter den weiteren Index-Schwergewichten verbilligten sich OMV um 1,60 Prozent auf 35,57 Euro und voestalpine gaben 2,05 Prozent auf 27,06 Euro nach. Andritz schlossen mit einem Minus von 1,67 Prozent bei 40,24 Euro.