Wiener Rentenmarkt am Vormittag ohne Fokus

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Der Wiener Rentenmarkt hat heute, Freitag, am späten Vormittag mit uneinheitlicher Tendenz notiert und konnte so seinen Aufwärtstrend nicht vollständig fortsetzen. Während die dreißigjährige-laufende Bundesanleihen Kursgewinne verbuchte, gab es am kürzeren Ende leichte Verluste.

Besonderes Interesse gilt heute den europäischen Indikatorzahlen. Denn die Wirtschaftsstimmung im Euroraum hat sich im Juni überraschend eingetrübt. Der Economic Sentiment Indicator (ESI) sei um 0,6 Punkte auf 102,0 Zähler gefallen, teilte die EU-Kommission mit. Volkswirte hatten einen Anstieg auf 103,0 Punkte erwartet. Vor allem ein Rückgang beim Industrievertrauen und der Stimmung im Bausektor belastete den Gesamtindikator. Im Bereich Dienstleistungen hellte sich die Stimmung hingegen auf.

Weiterhin gab die EU-Kommission den Business Climate Indicator (BCI) für Juni bekannt. Dieser fiel von revidiert 0,36 (zuvor 0,37) Punkten im Vormonat auf 0,22 Punkte. Experten hatten einen Anstieg auf 0,40 Punkte erwartet.

Sowohl aus der EU als auch aus Drittstaaten wurden im Vorjahr weniger Waren importiert und mehr exportiert. Die Einfuhren aus den 28 EU-Ländern gingen um 0,7 Prozent auf 93,2 Mrd. Euro zurück, aus den Drittstaaten um 1,7 Prozent auf 37,5 Mrd. Euro. Die Lieferungen in die EU stiegen um 1,6 Prozent auf 86,7 Mrd. Euro, in die Drittstaaten um 2,4 Prozent auf 39,1 Mrd. Euro. Jedoch hat sich Österreichs Defizit im Außenhandel im Vorjahr von 8,4 auf 4,9 Mrd. Euro fast halbiert. Grund dafür waren um 1,0 Prozent auf 130,7 Mrd. Euro gesunkene Einfuhren und um 1,8 Prozent auf 125,8 Mrd. Euro gestiegene Ausfuhren, geht aus den Zahlen der Statistik Austria hervor.

Im Verlauf werden die Zahlen zu den deutschen Konsumentenpreisen verlautet. Sie werden von den Experten im Konsens für Juni mit plus 0,7 Prozent erwartet.

Heute um 11.20 Uhr notierte der marktbestimmende Juni-Kontrakt des Euro-Bund-Future an der Eurex Deutschland in Frankfurt mit 147,02 um 111 Ticks unter dem letzten Settlement von 147,13. Das bisherige Tageshoch lag bei 147,19, das Tagestief bei 146,87. Die Tagesbandbreite umfasst bisher also 32 Basispunkte. Der Handel verläuft bei sehr schwachem Volumen. In Frankfurt wurden bisher etwa 145.850 Juni-Kontrakte gehandelt.

Die Rendite der 30-jährigen heimischen Bundesanleihe lag heute früh bei 2,33 (zuletzt: 2,34) Prozent, die zehnjährige Benchmark-Bundesanleihe rentierte mit 1,37 (1,37) Prozent, die fünfjährige mit 0,35 (0,34) Prozent und die zweijährige lag bei 0,02 (0,01) Prozent.

Der Rendite-Spread zur vergleichbaren deutschen Benchmark-Anleihe betrug für die 30-jährige Bundesanleihe am Vormittag 16 (zuletzt: 16) Basispunkte. Die zehnjährige Referenz-Bundesanleihe lag 34 (34) Basispunkte über der deutschen Zinskurve. Für die fünfjährige errechnet sich ein Rendite-Abstand von 20 (19) Basispunkten und für die zweijährige ein Aufschlag von drei (einen) Punkten gegenüber der vergleichbaren deutschen Anleihe.

Börsenkurse und Taxen ausgewählter Benchmark-Anleihen im Interbankenhandel:

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