Ab Sonntag werde landesweit eine zweiwöchige Quarantäne gelten, kündigte Präsident Kassym-Schomart Tokajew am Mittwoch auf Twitter an. Er schloss eine Verlängerung der Maßnahmen nicht aus.
Nur-Sultan (Astana). Im Kampf gegen das Coronavirus zieht das zentralasiatische Land Kasachstan entgegen dem weltweiten Trend die Zügel wieder fester an. Ab Sonntag werde landesweit eine zweiwöchige Quarantäne gelten, kündigte Präsident Kassym-Schomart Tokajew am Mittwoch auf Twitter an. Er schloss eine Verlängerung der Maßnahmen nicht aus.
Die Ex-Sowjetrepublik, die im Norden an Russland grenzt, hatte bereits von Mitte März bis Mitte Mai landesweit den Notstand ausgerufen. In einzelnen Regionen galten auch danach noch Quarantäne-Maßnahmen.
Das ölreiche Kasachstan kämpfte zuletzt mit einem raschen Anstieg der Corona-Infektionszahlen und ist im Vergleich zu anderen Ländern in der Region besonders stark betroffen. Zuletzt registrierten die Behörden kasachischen Medien zufolge rund 1.600 neue Fälle binnen eines Tages. Die Gesamtzahl der Infektionen im Land stieg demnach auf über 41.000. Mehr als 180 Menschen sind bisher gestorben. Auch Ex-Präsident Nursultan Nasarbajew, der weiter viele Ämter hat und großen Einfluss ausübt, hat sich mit dem Virus infiziert.
Andere zentralasiatische Staaten wie Usbekistan, Kirgistan und Tadschikistan haben seit Beginn der Corona-Pandemie ebenfalls jeweils mehrere Tausend Infektionen registriert. Nur das autoritär geführte Turkmenistan hat offiziell noch keinen einzigen Fall gemeldet. Menschenrechtler bezweifeln die Angaben jedoch und kritisieren, die Regierung gefährde so Menschenleben.