Mangelware Wohnzimmertest aus der Apotheke. Jetzt floriert der Schwarzmarkt.
Wien. Eigentlich wären die Gratis-Selbsttests aus der Apotheke ein wichtiges Instrument im Kampf gegen die Pandemie. Jetzt wird mit ihnen gedealt.
Drei Millionen dieser „Wohnzimmertests“ lagen ab dem 1. März in Apotheken bereit. Pro Person konnten fünf Stück abgeholt werden. Wie jetzt bekannt wird, gab es viele Menschen, die zahlreiche Apotheken besuchten und sich überall die Tests aushändigen ließen.
Wie das möglich ist? Die Ausgabe wurde nicht auf der E-Card gespeichert, wie es vorgesehen war. Dies soll ab kommendem Montag möglich sein.
„Gesund“. Viele Tests tauchen jetzt im Internet zum Verkauf auf, etwa auf willhaben.at: „Verkaufe einen nicht benutzten Apotheken-Corona-Test. Bleiben Sie gesund.“ Der Verkäufer aus Wien verlangt 10 Euro für das Gratisprodukt. Mittlerweile aus dem Internet verschwunden: Eine Dame wollte 40 Euro für drei Tests kassieren.
Der Schwarzmarkt wird weiter gedeihen. Aus der Apothekerkammer heißt es, die viereinhalb Millionen Tests, die auf dem Weg sind, waren auf dem Weltmarkt schwierig zu besorgen. Jetzt hängen sie beim Zoll fest.
Präsidentin der Apothekerkammer:
"Ab 15. März wird Abgabe in Apotheken gesichert"
ÖSTERREICH: Wie werden Sie verhindern, dass sich Einzelne viele Tests holen?
Ulrike Mursch-Edlmayr: Ab 15. März sind die IT-Systeme von Apotheken und Sozialversicherung verlinkt. Die Abgabe der Wohnzimmertests wird wie ein papierloses Rezept in der E-Medikation verarbeitet. Damit ist die Sache gesichert.
ÖSTERREICH: Wann kommt die Lieferung?
Mursch-Edlmayr: Die Lieferungen wurden für die kommenden Tage zugesichert. Gründe für die Verzögerung sind die angespannte Situation auf dem Weltmarkt, logistische Probleme bei Zulieferern sowie langwierige Zollabfertigungen. Bis zum Wochenende sollte jede Apotheke rund 3.500 Gratistests geliefert bekommen.