Bluecode-Offensive

Heimische Bezahl-App am Vormarsch

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Bezahlung per Android-Smartphone, iPhone oder Apple Watch.

Chinesische Touristen können in österreichischen Supermärkten ab sofort vermehrt mit dem Handy bezahlen - und zwar über den in China populären Zahlungsdienst Alipay, der mit rund 700 Mio. Kunden zu den größten Bezahldiensten der Welt zählt. Das Tochterunternehmen des E-Commerce-Riesens Alibaba wird dazu mit dem österreichischen Mobile-Payments-Anbieter  Blue Code  kooperieren und dessen Infrastruktur nutzen.
 

Bei uns bereits weit verbreitet

Die technische Integration dazu sei kürzlich abgeschlossen worden, sagte Bluecode-Chef Christian Pirkner. Mit Bluecode kann nach Unternehmensangaben bereits in mehr als 85 Prozent des österreichischen Lebensmitteleinzelhandels bezahlt werden - unter anderem bei Billa, Merkur und Spar. Darüber hinaus wird Bluecard unter anderem auch von Bipa, Hartlauer oder Hervis akzeptiert. Überall dort kann nun auch mit Alipay bezahlt werden.
 
Für eine Zahlung mit Bluecode wird an der Kassa ein einmal gültiger Strichcode in einer App am Handydisplay gescannt. Der bezahlte Betrag wird dann vom verknüpften Girokonto abgebucht. Für den Benutzer ist die App gratis, das Unternehmen finanziert sich über Transaktionsgebühren.
 
 

Alipay nicht in Österreich aktiv

Die Zahl der aktiven Nutzer von Bluecode liegt laut Pirkner "im sechsstelligen Bereich". Als aktiv gilt hier ein Nutzer, wenn er in den vergangenen drei Monaten einmal mit der App bezahlt hat. 60 Prozent der Nutzer kommen aus Österreich, 40 Prozent aus Deutschland, führte der Bluecode-Chef weiter aus. In Deutschland sei das Wachstum aber stärker. Alipay selbst hingegen ist am österreichischen Markt nicht aktiv, österreichische Kunden können den Zahlungsdienst also nicht nutzen.
 
Alipay wird von Ant Financial betrieben, das wiederum ein Tochterunternehmen von Alibaba ist. Der E-Commerce-Konzern notiert seit 2014 an der New Yorker Börse, es war der größte Börsengang in der Geschichte. Ant Financial gilt ebenfalls als Kandidat für einen Börsengang. Zuletzt hatte das Unternehmen im Juni in einer Finanzierungsrunde rund 14 Mrd. US-Dollar eingesammelt. Dabei handelte es sich nach Zahlen des Marktforschungsdienstes Crunchbase um die größte bekannte Finanzierungsrunde eines privaten Unternehmens überhaupt. Insgesamt wurde Ant Financial dabei mit rund 150 Mrd. US-Dollar bewertet - höher als US-Banken wie Goldman Sachs oder Morgan Stanley.
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