"Spion im Kinderzimmer"

Shitstorm für Mattels digitalen Assistenten

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US-Spielwarenhersteller bringt "Aristotle" nach heftiger Kritik doch nicht auf den Markt.

Nicht alles was bei Erwachsenen gut ankommt - siehe Amazon Echo , Google Home , Apple HomePod , etc. -, ist auch für Kinder geeignet. Diese, alles andere als neue Erkenntnis muss nun auch Mattel zähneknirschend hinnehman. Nach heftiger Kritik mehrerer Organisationen sowie aus der Politik und einem wahren Shitstorm von besorgten Eltern wird der US-Spielwarenhersteller seinen digitalen Assistenten für Kinder nicht auf den Markt bringen. Mattel erklärte nun in einer E-Mail, nach einer erneuten gründlichen Prüfung des Produkts Aristotle sei entschieden worden, dass es nicht zur "neuen Technologie-Strategie von Mattel" passe. Daher werde der intelligente Lautsprecher, der sich besonders an den Bedürfnissen von Kindern orientiert und außerdem mit einer Kamera ausgestattet ist, nicht verkauft.

"Kinderfreundliche Alternative"

Mattel hatte Aristotle im Jänner als kinderfreundliche Alternative zu Geräten wie Echo und Home  angepriesen. Das Gerät funktioniert wie die Assistenten der Technologiekonzerne, erkennt Stimmen und nimmt Befehle entgegen. Er ist zusätzlich mit einer Kamera ausgestattet und helfe Eltern dabei, "ihre Kinder zu beschützen" und zu ihrer Entwicklung beizutragen, hieß es damals. Mehrere Organisationen, die sich für den Schutz der Privatsphäre einsetzen, sowie zwei US-Parlamentarier meldeten daraufhin aber ernste Bedenken gegen Aristotle an.

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Gegenkampagne sammelte 15.000 Unterschriften

Eine Kampagne mit dem Titel "Für eine Kindheit ohne Werbung" sammelte zudem 15.000 Unterschriften für die Forderung an Mattel, den Sprachassistenten nicht auf den Markt zu bringen. Die Gegner des Geräts befürchteten nicht nur einen Eingriff in die Intimsphäre der Kinder, sondern auch, dass sie zu Marketing-Adressaten und potenziellen Hacker-Opfern würden. Mattel wollte Aristotle eigentlich schon im Sommer zum Preis von 299 Dollar in den Handel bringen.

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