Nintendo wagt den Sprung

"Super Mario" kommt aufs iPhone

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Nach jahrelangen zögern gehen die Japaner in die mobile Offensive.

Nintendo wagt nach jahrelangem Zögern den Schritt in die Smartphone-Welt. Mit "Super Mario Run" für das iPhone und das iPad wird man ab Dezember erstmals mit einer der beliebten Figuren der japanischen Traditionsfirma auf einem Telefon statt einer Nintendo-Konsole spielen können.  Apple hatte am Mittwoch mitgeteilt, das Spiel Super Mario Run werde exklusiv auf dem neuen Betriebssystem iOS 10 laufen.

Video zum Thema: Super Mario kommt fürs Handy!

In einem der Modi von Super Mario Run sammeln die Spieler auf dem Weg ins Ziel Münzen, in einem anderen treten sie gegen die Tricks anderer Spieler an, die das gleiche Level bereits gespielt haben. Darüber hinaus gibt es einen Modus, in dem jeder sein eigenes Pilz-Königreich entsprechend seiner Spielergebnisse erschaffen kann.

"Super Mario Run"

" Super Mario "-Erfinder Shigeru Miyamoto war persönlich an der Entwicklung beteiligt und kam am Mittwoch auch selbst auf die Bühne von Apples iPhone-7-Präsentation in San Francisco, um den Schritt anzukündigen (Bild oben). Die Nintendo-Aktie sprang in einer ersten Reaktion zeitweise um 14 Prozent hoch. Dabei ist weiterhin offen, wie viel Geld Nintendo in dem Geschäft mit Smartphone-Spielen verdienen kann. Denn es läuft anders als das gewohnte Geschäftsmodell bei Konsolen. Dort kostet ein Spiel 40 bis 60 Euro. Bei "Super Mario Run" wird Nintendo hingegen wie in der Branche üblich einen Teil des Games kostenlos spielen lassen - und erst den Rest kostenpflichtig machen.

© Reuters
Super Mario Präsentation im Rahmen der Apple-Keynote. (c) Reuters

Unausweichlicher Schritt

 

Doch Nintendo hatte kaum eine andere Wahl, als schließlich auch auf das Smartphone als Plattform einzugehen. Immer mehr Leute spielen auf den Telefonen, während die Verkäufe der Nintendo-Konsolen schwächeln. Die Verkäufe der verschiedenen mobilen DS-Konsolen, die direkt mit den Smartphones konkurrieren, fielen zuletzt in dem Ende März abgeschlossenen Geschäftsjahr um gut 22 Prozent auf 6,79 Millionen Geräte. Und mit 48,5 Millionen DS-Spielen wurde fast ein Drittel weniger verkauft als ein Jahr zuvor.

"Pokemon Go" als Test

Ein Probeballon war im Sommer die App " Pokemon Go ", bei der die Spieler virtuelle Monster in realen Umgebungen einfangen müssen. Sie gab es bisher ebenfalls nur auf Nintendo-Konsolen. An der Pokemon Company, die hinter den Figuren steckt, hält Nintendo aber nur einen Minderheitsanteil.

Die von der ehemaligen Google-Tochter Niantic Labs entwickelte Smartphone-Variante des Pokemon-Spiels wurde zum Sommerhit. Seit dem Start vor rund zwei Monaten sei die App über 500 Millionen Mal heruntergeladen worden, sagte Niantic-Chef John Hanke in San Francisco.

Es ist die erste konkrete Zahl zum Ausmaß des Erfolgs der App, zugleich gab es keine Angaben dazu, wie viele Spieler bei "Pokemon Go" aktiv seien. Hanke sagte lediglich, dass sie 4,6 Milliarden Kilometer mit eingeschalteter App zurückgelegt hätten. Zuletzt hatte es Schätzungen von Marktforschern gegeben, wonach die Aktivität der "Pokemon-Go"-Spieler nachlasse.

Für neues Interesse könnte sorgen, dass "Pokemon Go" demnächst auch über Apples Computer-Uhr spielbar sein wird. Dadurch wird man das Smartphone nicht mehr ständig in der Hand halten müssen.

Neue Top-Konsole

Das "Mario"-Spiel soll im Dezember gleich in 100 Ländern erscheinen, hieß es. Zugleich arbeitet Nintendo aber auch weiter an der nächsten Konsole mit dem Codenamen NX . Diese soll im März 2017 starten.

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Fotos vom iPhone 7 (Plus)

An den Display-Größen von 4,7- und 5,5-Zoll ändert sich nichts. Die neuen iPhones bieten Staub- und Wasserschutz nach IP67-Norm.

Wer einen Kopfhörer mit Kabel anschließen möchte, kann dafür die "Lightning"-Buchse nehmen, an der das iPhone auch aufgeladen wird. Außerdem liegt in der Schachtel ein Adapter für alte Klinkenstecker-Kopfhörer.

Laut Apple leuchten die Displays nun um 25 Prozent heller. Hier ist das normale iPhone 7 zu sehen.

Neue Wege beschreitet Apple auch bei der Positionierung des Smartphones als Kamera. Verfügten früher nur die teueren Plus-Modelle über einen optischen Bildstabilisator, spendiert Apple diese nützliche Funktion nun auch der kleineren Version.

Beide Modelle sind in fünf Farben erhältlich. Space Grau fällt weg, dafür kommen zwei Schwarztöne hinzu.

Die Antennenstreifen auf der Rückseite gehören nun auch der Vergangenheit an.

Das größere iPhone 7 Plus hat auf der Rückseite gleich zwei Linsen: Eine Weitwinkel und eine Teleobjektiv. Beim Auslösen nehmen beide...

...Kameras gleichzeitig Bilder auf, aus denen die iPhone-Software ausgeklügelt optimierte Fotos zusammenbaut. So sollen damit auch Porträtfotos mit unscharfem Hintergrund gelingen.

Fotos von der iPhone 7 Präsentation