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Gängige Sexmythen im Check – der Sexperte klärt auf

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Gängige Sexmythen im Check – der Sexperte klärt auf

Er kann beim Sex stecken bleiben

Wirklich stecken bleiben kann er nicht. Jedoch gibt es eine Erkrankung, den Vaginismus, bei der es zu schmerzhaften Krämpfen in der Vaginal- und Beckenbodenmuskulatur kommen kann. Geschlechtsverkehr und selbst die kleinste Penetration – z. B. das Einführen eines Tampons – werden so beinahe unmöglich. Sex kann so für alle Beteiligten zu einer schmerzhaften Angelegenheit werden und selbst eine erschwerte Trennung der Geschlechtsorgane ist möglich.

Auch Frauen können ejakulieren

Stimmt! Einige Studien belegen, dass eine weibliche Ejakulation bei starker sexueller Erregung möglich ist. Die anatomische Erklärung dafür: Die paraurethralen Drüsen bilden ein Sekret, das sich beim Orgasmus vermehrt entleeren kann. Sind diese Drüsen vergrößert, können auch größere Mengen des „Sekrets“ abgegeben werden. Übrigens: Auch das Vorkommen des Prostatahormons PSA wurde im weiblichen Ejakulat nachgewiesen, weshalb man das Synonym weibliche Prostata eingeführt hat.

Wer nach dem Sex nicht uriniert, bekommt eine Blasenentzündung

Kann stimmen! Der Gedanke des Urinierens nach dem Sex – egal, ob mit oder ohne Kondom – kommt daher, die Harnröhre mechanisch zu spülen und eine Besiedelung der Blase mit Keimen, die eine Cystitis auslösen können, zu verhindern. Wissenschaftliche Nachweise für die Wirksamkeit gibt es keine.

Beim Sex kann der Penis brechen

Stimmt! Der Penisbruch ist das Horrorszenario beim Geschlechtsakt schlechthin – zumindest für die Männer. Geht es im Bett heiß her – vor allem die Reiterstellung birgt bei wildem Sex eine große Gefahr (!) – , kann es schnell zum unsanften Verbiegen des erigierten Penisses kommen. Folgt ein lautes „Knallen“, einhergehend mit sehr starken Schmerzen, ist von einem Penisbruch – dem Einreißen des Bindegewebes im Penis – auszugehen. Es kommt zu einer Schwellung und Blaufärbung, was die Betroffenen meist rasch dazu veranlasst, einen Urologen zu konsultieren. Im Zuge einer OP wird die entstandene Wunde übernäht. Für den Großteil der Betroffenen kommt es später zu keinerlei Einschränkungen in Sachen Sexualität.

Sperma wirkt abführend

Stimmt bedingt! Damit etwas abführend wirken kann, muss es zuerst geschluckt oder im Dickdarm platziert werden. Dass geschlucktes Sperma als „Abführmittel“ gesehen werden kann, ist falsch. Wird beim Analsex allerdings im Rektum ejakuliert, kann das hingegen durchaus abführend wirken. Dabei ist es aber mehr der mechanische, durch den Penis verursachte Reiz als das Ejakulat selbst.

Analsex kann zu Stuhlinkontinenz führen

Stimmt! Der Stuhl-Kontinenzmechanismus basiert auf dem kreisförmigen Schließmuskel, dem sogenannte Sphinkter. Eine massive Überdehnung kann zu vorübergehender Muskelverletzungen und sogar zu dauerhafter Stuhlinkontinenz führen. Solange die penetrierenden Objekte – von einem normalgroßen Penis geht im Regelfall keine Gefahr aus – die Kapazität des Sphinkters nicht überschreiten und vorsichtig vorgegangen wird, droht keine Inkontinenzgefahr. Übrigens: Schmerzen sind immer ein Grund aufzuhören – hören Sie auf Ihren Körper.

Von Analsex kann man schwanger werden

Stimmt bedingt! Physiologisch gesehen ist es zwar unmöglich, praktiziert man aber ungeschützt Analverkehr, muss von einer Verschleppung der Spermien in die Vagina ausgegangen werden. Haben es ein paar Spermien also bis in die Vagina geschafft, ist eine Schwangerschaft – sofern die restlichen Parameter wie beispielsweise der Eisprung stimmen – natürlich möglich. Übrigens: Ungeschützter Geschlechtsverkehr kann immer, egal wie, mit einer Schwangerschaft in Verbindung gebracht werden!

Zu viel Sex leiert die Scheide aus

Stimmt nicht! Erstens ist es schwer, die Phrase „zu viel Sex“ zu definieren, da die Frequenzen – von ein paar Mal pro Monat bis mehrmals täglich – stark variieren. Die Vagina ist ein muskulöses Organ, das sich verformen und je nach Beanspruchung in seiner Größe verändern kann. Diesen Adaptionsmechanismus kann man nicht als Ausleiern bezeichnen, da sich der Muskel für gewöhnlich in seinen ursprünglichen Zustand zurückbildet.

Während der "Tage" kann man nicht schwanger werden

Stimmt grundsätzlich! Denn während der Monatsblutung sollte sich die Eizelle nicht im passenden Stadium für eine Befruchtung befinden. Jede Vaginalblutung muss aber nicht zwingend eine Regelblutung sein, was diese Sexualpraktik absolut unpassend als Verhütungsmethode macht.

Je größer der Penis, desto besser der Sex

Stimmt aus mehreren Gründen nicht. Die weiblichen Geschlechtsorgane liegen zum größten Teil im Körper verborgen – dabei ist die Durchschnittsvagina nicht auf überdurchschnittlich große Penisse ausgelegt. Studien zeigen, dass auf die Größe abgestimmte Geschlechtsorgane zum meisten Genuss führen. Und: Es ist nicht der Zauberstab, der zaubert, sondern der Zauberer!

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