In Österreich leiden 500 Menschen an Burn-out, weitere eineinhalb Millionen tragen das Risiko.
Ausgebrannt, überfordert, am Ende – Burn-out betrifft immer mehr Menschen, auch in Österreich. Die Gründe dafür sind vielfältig. Einer der Hauptursachen liegt in der Arbeitswelt: Der Druck durch Umsatz- und Zielvorgaben steigt kontinuierlich an, die Fehlertoleranz wird immer geringer und im Vergleich zu früher ist die Berufswelt viel schnelllebiger und „seelenloser“ geworden. Menschenunwürdige Produktionsstätten und uferlose Konzerne sorgen wenig für Job-Zufriedenheit. Die ständigen Anforderungen in der modernen Leistungsgesellschaft fordern auf Dauer ihren Tribut. „Das sehe ich auch in meinen Seminaren und Coachings“, so Gregor Rossmann, der mit dem neuen Ratgeber „Vital durch das Feuer“ Wege aus dem Burn-out zeigt.
Aber nicht nur arbeitsbedingte Faktoren belasten uns. Auch persönliche Faktoren wie Perfektionismus, zu hohe Ansprüche an uns selbst, fehlende oder unrealistische Ziele sowie auch fehlende Wahrnehmung von Überlastungssymptomen tragen langfristig zur Überforderung bei. Dazu kommen gesellschaftliche Veränderungen, die bei vielen Menschen Orientierungslosigkeit und Ängste verursachen. 500.000 Österreicher sollen am Burn-out-Syndrom leiden, weitere 1,5 Millionen sind gefährdet, heißt es. Diese Zahlen sind aber nicht eindeutig belegbar, weil es keine einheitliche Definition dafür gibt, was Burn-out eigentlich ist.
Ein diffuses Krankheitsbild
Das Wort Syndrom bedeutet in der Medizin immer das gleichzeitige Vorliegen verschiedener Krankheitsmerkmale. Dies gilt auch für das Burn-out-Syndrom, die Symptome sind mannigfaltig: emotionale Erschöpfung, subjektiver Leistungsabfall, Schlafstörungen, Ratlosigkeit, Gehetztheit und sozialer Rückzug zählen ebenso dazu wie eine negative bis aggressive Einstellung zu Mitmenschen, insbesondere zu Kunden, Mitarbeitern und Kollegen.
Daher werden erste Anzeichen von Burn-out leicht übersehen. Anspannungsphasen im Berufsalltag sind für uns normal geworden, daher schenken wir ihnen keine besondere Beachtung mehr. Das Gefühl „nur ein bisschen im Stress“ zu sein, wird dann schleichend zum Dauerzustand.
Die Stress-Spirale
Der Begriff Burn-out wurde erstmals 1974 vom amerikanischen Psychologen Herbert Freudenberger geprägt. Er beschrieb das Syndrom als einen Zyklus: Am Anfang steht der Drang, sich zu beweisen und keine Arbeit abgeben zu wollen. Daraus resultiert ein stetiges Vernachlässigen der eigenen Bedürfnisse bis zum ersten Zusammenbruch. Besorgnis der Umwelt wird als Kritik gewertet. Die betroffene Person verliert das Gefühl für ihren eigenen Wert als Mensch. Diese innere Leere führt wieder zum Wunsch nach Anerkennung und damit zur nächsten Überforderung. Am Ende steht das komplette physische und psychische Burn-out. Der Weg aus so einer Krise ist lang und steinig, deshalb empfiehlt es sich, schon möglichst früh vorzubeugen.
Wie kommt es zur Überbelastung?
Diese Frage ist nur schwer zu beantworten. Tatsächlich gibt es viele Ursachen, die zu einem Burn-out führen können. Nicht nur berufsbedingter Stress, auch private Einflüsse, wie zu hohe Anforderungen an sich selbst, fehlende oder unrealistische Ziele und negative Einflüsse aus persönlichen Beziehungen können jemanden buchstäblich ausbrennen. Wichtig ist, Überlastungssymptome früh anzuerkennen und ernst zu nehmen.
Der Begriff: Burn-out bedeutet im Wortsinn „ausbrennen“. Es bezieht sich auf das Gefühl der inneren Leere nachdem jemand alles gegeben hat – bis zur völligen Überforderung. Die Definition: Der Begriff „Burn-out“ wurde 1974 vom amerikanischen Psychologen Herbert Freudenberger geprägt. Er definierte das „Burn-out“-Syndorm als Zyklus in zwölf Stufen: 1.) Drang bzw. Zwang sich selbst zu beweisen 2.) Verstärkter Einsatz ohne Delegation von Arbeit 3.)Subtile Vernachlässigung der eigenen Bedürfnisse 4.) Verdrängung von Bedürfnissen und Konflikten, vermehrter Konsum von Kaffee, Nikotin, Medikamenten 5.) Umdeutung von Werten, nur die „Sache“ ist wichtig 6.) Verstärkte Verleugnung der auftretenden Probleme 7.) Rückzug aus der Umwelt, „aufgesetztes“ Verhalten 8.)Verflachung des Lebens, Besorgnis wird als Kritik gewertet, aggressives Verhalten 9.) Persönlichkeitsverlust, alles ist wertlos 10.) Innere Leere 11.) Schwere Depression 12.) Kompletter Zusammenbruch bis zum Suizid. Die Zahlen: 500.000 Burn-out-Betroffene gibt es in Österreich; 1,5 Mio. sind gefährdet. |
Prävention mit den Shaolin
Besonders spannende Strategien zur Vorbeugung gegen Burn-out finden sich in dem Buch „Vital durch das Feuer – Effektive Strategien zur Vermeidung von Burnout“, von Gregor Rossmann und Josef Mohr. Basierend auf den Lehren der chinesischen Shaolin-Mönche, Erkenntnissen aus dem Spitzensport und der Brainkinetik haben die beiden Autoren ein Modell zur gesunden Lebensführung entwickelt, das auch alltagstauglich ist.
Die drei grundlegenden Säulen der „BusinessVital-Methode“ sind: Ernährung, Fitness und mentale Stärke – wirklich interessant sind aber die Methoden, wie sich diese drei Säulen unkompliziert und dauerhaft in den Alltag integrieren lassen.
Körper und Geist in Balance
Mentale und körperliche Stärke werden von den Autoren als Einheit gesehen. Die im Buch beschriebenen Übungen fordern und fördern beide Ebenen gleichermaßen. Warum? Je nachdem, welche Körperteile wir trainieren, werden unterschiedliche Areale im Gehirn aktiviert. Mit unterschiedlichen Jonglierübungen schulen wir beispielsweise die obere linke und obere rechte Gehirnhälfte und üben die Feinmotorik der Hände, beim Vor- und Zurückspringen über eine Linie mit Sprungbeinwechsel trainieren wir den vorderen und hinteren Teil des Gehirns sowie unsere Beine. Weiters enthält das Buch zahlreiche Interviews der Experten zum Thema Burn-out und die individuellen Therapien.