Probiotisches Wunderkind

So gesund ist Sauerkraut

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Das Supergemüse stärkt das Immunsystem, wirkt anti-kanzerogen und hilft bei der Entschlackung

Mineralstoffe, Milchsäurebakterien und das für Vegetarier wichtige B12 - das Sauerkraut kann eine ganze Liste an gesunden Inhaltsstoffe vorweisen. Trotzdem kommt das Gemüse in der österreichischen Küche kaum aus der Hausmannskost-Ecke heraus. Über die Vorteile von regelmäßigem Genuss und richtiger Zubereitung sprach Ernährungswissenschafterin Katharina Phillipp von der Abteilung Ernährungsmedizin an der Medizinischen Universität Wien.

Positive Eigenschaften
Laut Statistik Austria isst jeder Österreicher jährlich insgesamt rund 6,4 Kilogramm Weiß- und Rotkraut. Paradeiser finden im Vergleich in einem weitaus größeren Ausmaß den Weg auf den heimischen Teller: 23,6 Kilo werden durchschnittlich pro Kopf verbraucht. Wird das Sauerkraut aber nicht gerade in Kombination mit Schweinsbraten und Knödeln verzehrt, hat es laut Philipp eine Vielzahl an positiven Eigenschaften: "Das Sauerkraut besteht bis zu 90 Prozent aus Wasser, es ist fettarm und hat zudem auch noch sehr viele Mineralstoffe wie Natrium und Kalium."

Vitamin-C-Spender
Die traditionelle Beilage kann auch als Vitamin-C-Spender leicht mit der Orange mithalten: "Eine Portion mit rund 200 Gramm deckt die Hälfte des Tagesbedarfs", rechnet Philipp vor. Damit wussten sich auch schon die Seefahrer zu helfen: Bei langen Reisen ging die Anzahl an Skorbut-Erkrankungen mithilfe des gesunden Krauts drastisch zurück. Das Vitamin C im Sauerkraut hilft auch dem Immunsystem, obwohl Phillipp davor warnt, es als "einziges Heilmittel für eine Erkältung zu sehen. Vitamin C kann nur die Intensität und Dauer einer Erkältung verkürzen."

Für eine stabilere Gesundheit sorgen im gegärten Kraut auch die sekundären Pflanzenstoffe. "Sie haben mitunter großes Potenzial, anti-kanzerogen zu wirken", weiß die Expertin. Sauerkraut essen lohnt sich laut Phillipp auch für Vegetarier, denn das darin enthaltene Vitamin B12 findet sich normalerweise nur in tierischen Lebensmitteln. Genau an diesem Vitamin mangelt es den fleischlosen Essern oft, "mit regelmäßigem Verzehr kann man dem entgegenwirken", rät Phillipp.

Natürliches Probiotikum
Das Sauerkraut kann laut der Ernährungswissenschaftlerin auch den Darm wieder in Schwung bringen: "Die Milchsäurebakterien, die beim Gärungsprozess entstehen, sind ein natürliches Probiotikum." Milchsäure und Ballaststoffe helfen beim Entschlacken, "und weil es so wasserreich ist, sättigt es auch gut." 100 Gramm des gegärten Krauts haben zudem nur 17 Kalorien - nicht umsonst besteht die berühmte Kohlsuppe unter anderem auch aus dem Gemüse. Von dem Genuss der Diätspeise über einen längeren Zeitraum rät die Expertin aber ab, "ein paar Tage zur Entschlackung sind aber ok."

Frisch kaufen
Beim Einkaufen ist das frische Kraut immer dem aus dem Sackerl vorzuziehen. "Das fertige Sauerkraut ist pasteurisiert. Weil Vitamin C und sekundäre Pflanzenstoffe sehr hitzeempfindlich sind, ist ihr Gehalt dann schon sehr reduziert." Die Expertin rät, einfach Gemüse aus dem Sackerl und jenes aus dem Markt zu mischen und bei der Zubereitung nicht zu lange zu kochen. "Am Besten verwendet man einen Druckkochtopf, das ist nährstoffschonend." Wer vom Kraut schnell Blähungen bekommt, der sollte sich beim Kochen auf Gewürze wie Kümmel oder Fenchel verlassen.

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