50 Tage trocken

Ben Zucker packt aus: So besiegt der Schlagerstar seine Alkoholsucht

Der Sänger hat einen langen Weg hinter sich und hofft, dass die Sucht endgültig besiegt ist. Im Gespräch mit Bild zeigt er offen und ehrlich seine

Der Schritt, öffentlich über seine Sucht zu sprechen, war ein mutiger. Im Sommer gestand Schlagerstar Ben Zucker in einem Interview mit Bild, dass er unter einer schweren Alkoholkrankheit leidet. Zu diesem Zeitpunkt hatte er bereits eine Therapie in einer Suchtklinik hinter sich, aufhören konnte er aber dennoch nicht. Nun hat sich viel verändert: Statt einer Flasche Wodka steht heute ein Sechserpack Mineralwasser in seiner Garderobe.

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„Seit 50 Tagen bin ich trocken, und es fühlt sich richtig gut an“, erklärt Ben Zucker stolz. „Ich bin wieder voll im Training, habe bereits zehn Kilo verloren, und das motiviert mich, diesen gesunden Weg weiterzugehen.“ Beim „Schlagerbooom“-Auftritt am 18. Oktober in Dortmund war der Erfolg der neuen Lebensweise bereits sichtbar: Zucker strahlte auf der Bühne und zeigte sich topfit.

Keine Entzugserscheinungen – aber die mentale Hürde

Die Frage, wie schwierig es war, vom Alkohol loszukommen, beantwortet der Sänger pragmatisch: „Es war natürlich eine Herausforderung, aber ich wollte wieder zu meiner alten Form zurückfinden, und das gelingt mir. Ich halte mich an einen klaren Plan: Kein Alkohol, täglich 10.000 Schritte gehen, gesund essen und nach 18 Uhr nichts mehr zu mir nehmen.“ Zudem hat er wieder mit Krafttraining begonnen.

Besonders bemerkenswert: Körperliche Entzugserscheinungen hatte der Sänger nicht zu kämpfen. „Körperlich war es kein Problem. Schwieriger war es, dass ich Alkohol oft als schnellen Ausweg genutzt habe. Aber ich habe gelernt, ohne ihn auszukommen, und das klappt gut, ohne mich zu sehr unter Druck zu setzen.“

Der Rückfall

Trotz der Fortschritte bleibt Ben Zucker realistisch: Wie groß ist die Gefahr eines Rückfalls? „Aktuell sehe ich keine Gefahr, weil ich gar kein Verlangen nach Alkohol habe. Aber ich weiß, Disziplin ist entscheidend. Ich bleibe bei meinem Plan und setze mir kleine, erreichbare Ziele, um nüchtern zu bleiben.“

Das Bild, das von Ben Zucker während seines „Schlagerbooom“-Auftritts entstand, zeigt einen deutlich veränderten Mann. Schmaler, frischer und energiegeladen. Als er Ende August noch mit geröteten Wangen und einem fülligen Gesicht zu sehen war, hatte er rund zehn Kilo mehr auf den Rippen und trank regelmäßig.

 


 

Kleine Ziele statt langer Abstinenz-Versprechen

„Ich setze mir keine langfristigen Fristen“, so der Sänger. „Zu sagen, ‚Ich trinke jetzt zehn Jahre lang nichts mehr‘, wäre unrealistisch. Mein Ziel war zuerst der ‚Schlagerbooom‘, jetzt ist es Silvester. Ich weiß, dass dieses Thema mich mein Leben lang begleiten wird.“

Seine Entscheidung, sich öffentlich zu seiner Alkoholsucht zu bekennen, hat Ben Zucker nie bereut. „Zuerst war es unangenehm, dass plötzlich jeder von meinem Alkoholproblem wusste. Aber es hilft mir, Verantwortung zu übernehmen – für mich, meine Familie, Freunde und Fans. In meinem Dorf spricht sich so etwas schnell rum, und das hält mich wachsam.“

Ben Zucker hat sein Leben auf den Kopf gestellt. 

Ben Zucker hat sein Leben auf den Kopf gestellt. 

© Getty Images

Neues Belohnungssystem: Wasser statt Alkohol

Nach seinen Auftritten stößt Ben Zucker mittlerweile nicht mehr mit einem Glas Alkohol an, sondern mit Wasser. „Mein altes Belohnungssystem funktioniert nicht mehr, aber das ist okay. Natürlich schmeckt mir etwas anderes besser, aber es tut mir gut, und das ist das Wichtigste.“

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